Im März-Pfarrbrief von St. Matthias, Schwalmtal, wird ausführlich über die Gedenkstunde der Hauptschule berichtet. Lesen Sie selbst auf Seite 11.
Im „osemont“ (Ausgabe Februar) ist dieser Gedenktag zweimal das Thema. Auf Seite 7 wird über die NS-Verbrechen in Waldniel-Hostert und Bürgermeister Andreas Gisbertz informiert, der zusammen mit seinen Stellvertretern Gisela Bienert und Jupp Pascher einen stillen Blumengruß vor der Wand mit den Namen der Opfer niederlegte. Auf Seite 18 findet sich ein detaillierter Bericht mit Foto über die Aktion der Hauptschule Schwalmtal in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt.
Die Gedenkfeier der Hauptschule Schwalmtal fand heute Morgen in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide statt. Schüler und Lehrer waren unter sich. Ein Schüler stellte sich dem Publikum vor als ein von den Nazis diskriminierter Behinderter: „Ich bin Schmied, aber ich bin taub“, ein anderer legte zwei Werkzeuge dieses Handwerkerkers auf das rote Tuch vor dem Altar. Durch die Identifikation entstand, als immer mehr Jugendliche an das Mikro traten und ihr schlimmes Schicksal andeuteten, eine dichte Atmosphäre, in der die bedrückende Last der Nazi-Zeit spürbar wurde. Ein hübscher farbiger Zylinder als Symbol der verwehrten Würde ließ manchen Zuhörer schlucken. Gut war, dass die einzelnen Beiträge durch eine gezupfte Gitarre voneinander getrennt waren.
Ein großes Lob allen Beteiligten! Schade nur, dass die Öffentlichkeit von dieser eindrucksvollen Darstellung ausgeschlossen war.
Die Schulleitung der Hauptschule Schwalmtal informiert am 20. Januar: „Angesichts der Entwicklungen rund um das Corona – Virus haben wir uns entschlossen, von einer öffentlichen Gedenkfeier abzusehen. Wir sind dabei eine Gedenkfeier vorzubereiten, die wir schulintern mit den Schülern unserer Jahrgänge 9 und 10 veranstalten werden. Wir werden dazu eine Präsentation erstellen, die Sie auf unserer Homepage abrufen können….. Trotzdem möchte ich Sie dazu einladen, die Gedenkstätte doch privat zu besuchen. Wenn Sie einen Blumengruß oder eine Kerze hinterlassen, geben Sie den zu Tode gekommenen Menschen ein Stück ihrer Menschlichkeit zurück“.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 A1 der Hauptschule Schwalmtal, früher Europaschule, entfernen mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape Wildkräuter, die auf den Wegen im feuchten Sommerwetter aufgewachsen sind. Um sich vor der stechenden Sonne zu schützen, nützen die Jugendlichen den Schatten, den die hohen Platten werfen. Ein Dankeschön für die Mühe! (Fotos: Symanski-Pape)
Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Waldniel-Hostert erinnerten Schüler der Hauptschule, Vertreter des DGB und Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) an den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Die RP berichtet in der Samstagsausgabe vom 8. Mai: „Jugendliche der Europaschule Schwalmtal legten mit dem Viersener Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert nieder. Von 1939 bis 1945 wurden in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel Kinder und Erwachsene ermordet. Klaus Neufeldt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands, sagte: „Auch in der heutigen Zeit gilt es, sich zu erinnern, an die mehr als 500 Menschen, die unter dem Deckmantel der pflegerischen Fürsorge hier umgebracht wurden.“ Sophie und Merle trugen Texte vor, die Schüler mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape erarbeitet hatten. „Man muss gerade jungen Menschen erklären, weshalb ein Schritt zurück in diese Zeit niemals passieren darf“, so Symanski-Pape.„
Am 27. Januar 2021 berichtet die RP , dass wegen der Corona-Pandemie die Gedenkfeier in Hostert, die die Schwalmtaler Hauptschüler jedes Jahr ausrichten, ausfällt. Eine virtuelle Präsentation sei in der Arbeit unter der Mitwirkung des Künstlers und Medienpädagogen Wolfgang Sombert, der in dem Film Eindrücke und Worte zusammenbringt.
Die Rheinische Post schreibt: „Eine Szene zeigt, wie Hauptschulleiter Jakob Mülstroh, Astrid Symanski-Pape und, stellvertretend für die Schüler, Merle Biermann sowie Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) mit seinen Stellvertretern Gisela Bienert (CDU) und Jupp Pascher (SPD) an der Gedenkstätte Blumen niederlegen. „Ich bin froh, dass dieses Gedenken auch in schwierigen Zeiten gewahrt wird“, so der Bürgermeister“. (Foto u. Bericht in Osemont, Februar)