Ein Kiesel

Fast siebzig Jahre alt ist Wilhelm Wefers geworden. Vor achtzig Jahren verstarb er in der Abteilung Waldniel an einer Sepsis. Sein Tod ersparte ihm den Transport am 19. Mai, der ihn als geistg Kranken in die Gaskammer in Hadamar geführt hätte.

Am Sonntagnachmittag besuchte Thomas G. aus Dülken auf einer Radtour wieder einmal die Gedenkstätte und legte diesen Kiesel auf der Plakette ab, hatte er doch Namen und Lebensdaten am 19. Mai 2017 im Waldnieler Rathaus mit vielen anderen Menschen in Wachs geschrieben.

Geschichtskurs Q 1

Pfingstsamstag regnete es am Vormittag fast ohne Ende. Trotzdem fanden sich SchülerInnen des Clara-Schumann-Gymnasiums Dülken mit ihrem Geschichtslehrer Dr. John Lentzsch auf der Gedenkstätte Waldniel-Hostert ein, um sich vor Ort durch Hannelore und Peter Zöhren über das leidvolle Geschehen in der Zeit des Nationalsozialismus informieren zu lassen.

8. Mai 2021

Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Waldniel-Hostert erinnerten Schüler der Hauptschule, Vertreter des DGB und Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) an den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.

Die RP berichtet in der Samstagsausgabe vom 8. Mai: „Jugendliche der Europaschule Schwalmtal legten mit dem Viersener Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert nieder. Von 1939 bis 1945 wurden in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel Kinder und Erwachsene ermordet. Klaus Neufeldt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands, sagte: „Auch in der heutigen Zeit gilt es, sich zu erinnern, an die mehr als 500 Menschen, die unter dem Deckmantel der pflegerischen Fürsorge hier umgebracht wurden.“ Sophie und Merle trugen Texte vor, die Schüler mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape erarbeitet hatten. „Man muss gerade jungen Menschen erklären, weshalb ein Schritt zurück in diese Zeit niemals passieren darf“, so Symanski-Pape.

Zum DGB-Kreisverband Viersen Osemont 5/2021

Virtuelles Gedenken

Am 27. Januar 2021 berichtet die RP , dass wegen der Corona-Pandemie die Gedenkfeier in Hostert, die die Schwalmtaler Hauptschüler jedes Jahr ausrichten, ausfällt. Eine virtuelle Präsentation sei in der Arbeit unter der Mitwirkung des Künstlers und Medienpädagogen Wolfgang Sombert, der in dem Film Eindrücke und Worte zusammenbringt.

Die Rheinische Post schreibt: „Eine Szene zeigt, wie Hauptschulleiter Jakob Mülstroh, Astrid Symanski-Pape und, stellvertretend für die Schüler, Merle Biermann sowie Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) mit seinen Stellvertretern Gisela Bienert (CDU) und Jupp Pascher (SPD) an der Gedenkstätte Blumen niederlegen. „Ich bin froh, dass dieses Gedenken auch in schwierigen Zeiten gewahrt wird“, so der Bürgermeister“. (Foto u. Bericht in Osemont, Februar)

Link zur virtuellen Präsentation

NS-Opfer-Gedenken 2021

Vierunddreißig Jahre lang ist die Hauptschule Schwalmtal, heute Europaschule, ihrer Aufgabe als Patin der Gedenkstätte Waldniel-Hostert nachgekommen und hat (seit 1996) zu einem öffentlichen Gedenken eingeladen. Zur letzten Veranstaltung am 29. Januar 2020 kamen mehr als 300 Personen zusammen. In diesem Jahr darf sie aus Coronagründen nicht stattfinden. Ein digitales Format ist in der Planung.

Am 22. Januar legten Besucher vor der Wand mit den Namen der in der Fachabteilung Waldniel ermordeten Kinder sechs Frühlingssträuße nieder.