8. Mai 2023

„Am 8. Mai 1945 ist der Zweite Weltkrieg in Europa offiziell beendet worden. Zum Gedenken an diesen Tag der Befreiung vom Nazi-Regime laden der Deutsche Gewerkschaftsbund im Kreis Viersen und die Gewerkschaft GEW mit Unterstützung der Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal für diesen Montag, 8. Mai, 13.30 Uhr, zu einer Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Waldniel-Hostert, Eschenrath 8, ein. Dabei werden unter anderen der DGB-Kreisvorsitzende Klaus Neufeldt sowie ein Vertreter der Gemeinde sprechen. Auch die Schwalmtaler Schüler leisten einen Beitrag.“ RP vom 8. Mai, Grenzland-Kurier, S. C3.

Anwesend waren ca. 20 Personen. Als Vertreter der Kommunalgemeinde sprach der stellvertretende Bürgermeister Josef Pascher (SPD). Für die Hauptschule als Patin der Gedenkstätte (seit 1987) trugen sieben Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse zusammen mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape ihre Gedanken zu diesem Jahrestag vor. Zum Schluss erinnerte Dr. John Lentzsch an die Gestaltung dieses Ortes, auf dem Licht und Schatten wechseln.

Foto und Bericht in „Ose Mont“ Mai 2023 S.12

Foto und Bericht in der RP Viersen vom 17. Mai 2023

40 Jahre Arbeitskreis

Der Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation besteht 40 Jahre. Die Frühjahrstagung findet in diesem Jahr vom 8. bis 10. Juni in Berlin statt. Programm und Kontaktadresse im Flyer

Der AK besuchte am 21. April 2012 anlässlich seiner Tagung in Mönchengladbach-Rheydt die leerstehende Anstalt in Waldniel-Hostert mit der Kinderfachabteilung Waldniel. Ergebnis war der „Waldnieler Appell“, ein flammender Aufruf, einen würdige Gedenkort für die Opfer herzurichten. Letztlich führte er zu der aufwändigen künstlerischen Umgestaltung der seit 1988 bestehenden Gedenkstätte durch den LVR. Sie ist auf dieser Website ausführlich dokumentiert.

Die Wolfsburg: NS-Euthanasie

Am 3. Mai findet in der Wolfsburg/Mülheim/Ruhr eine Abendveranstaltung zum Thema „Wie an die Opfer der NS-Euthanasie erinnern?“ statt.

„Eingeladen sind zu der Veranstaltung PD Dr. Jan Erik Schulte, Leiter der Gedenkstätte Hadamar, einer ehemaligen Tötungsanstalt, sowie Stephan Bögershausen, stellv. Pflegedirektor der LWL-Klinik Lengerich. Von dort aus wurden während des „Dritten Reichs“ 440 Patient:innen zu ihrer Ermordung in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht. Außerdem tat sich die Klinik, damals noch unter dem Namen Provinzialheilanstalt Lengerich, besonders unrühmlich bei der Zwangssterilisierung von Patient:innen hervor. Heute geht die Klinik sehr offensiv mit dieser historischen Tatsache um. So wurde vor einigen Jahren auf dem Gelände der Klinik der Lengericher Gedenkpfad angelegt, auch werden dort Veranstaltungen, u.a. mit Schulen, organisiert.

Die Abendveranstaltung in der Wolfsburg soll an die Opfer der NS-Euthanasie erinnern, über Möglichkeiten des gegenwärtigen und zukünftigen Erinnerns reflektieren und darüber hinaus den Teilnehmenden die Chance der Vernetzung mit Erinnerungsstätten bieten (Aus der Einladung der Akademie v. 10. März)“.

Kontaktinformationen zur Anmeldung im Flyer zur Tagung am 3. Mai

Kein Euthanasie-Opfer

Birgit Sroka berichtet in der Februar-Ausgabe von „ose mont“ ausführlich über Franz, einen geistig behinderten Menschen, der die NS-Euthanasie überlebt hat und mittlerweile 88 Jahre alt geworden ist. Lesen Sie selbst!

27. Januar 2023

Am 27.01.1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland offiziell der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In Hostert wird dieser Tag jedes Jahr durch die Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal, früher Europaschule, gestaltet. Die Schule hat seit 1987 die Patenschaft für die Gedenkstätte.  

Dieses Jahr begann die Gedenkveranstaltung um 9:15 Uhr in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt in Waldnieler Heide. Mit eindringlichen Worten erinnerten Jutta Weidemann-Tigges, Schulleiterin der Hauptschule, und die Lehrerin Astrid Symanski Pape die vielen anwesenden Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Schwalmtal an die Opfer des NS-Euthanasieprogramms in Hostert. Dabei schlugen sie immer wieder den Bogen in die Gegenwart und fanden eindringliche Worte der Mahnung gegen aktuelle Tendenzen des um sich greifenden Nationalismus und der Ausgrenzung und Entrechtung von Minderheiten. Schülerinnen und Schüler erinnerten in Form einer Gerichtsverhandlung an Täter und Opfer in Hostert.

Danach zogen die Teilnehmer, zur Gedenkstätte, wo im Beisein des Bürgermeisters von Schwalmtal Andreas Gisbertz (CDU), seiner Stellvertreter Gisela Bienert (CDU) und Jupp Pascher (SPD) sowie des Bürgermeisters von Niederkrüchten, Kalle Wassong (parteilos), Blumen niedergelegt wurden. Neben das Gedenken an die Toten der NS-Zeit trat hier das Erinnern daran, dass es auch heute viel Kraft erfordert, Kinder mit einer Behinderung großzuziehen und auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Pfarrer Horst-Ulrich Müller (ev. Gemeinde) erinnerte daran, dass Gott jeden Menschen liebt.

Die RP Viersen berichtete ausführlich am 28. Januar: „Schwalmtaler Schüler klagen Täter aus NS-Zeit an. · Jugendliche der Hauptschule Schwalmtal organisierten eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Nationalsozialisten. Sie fanden eine ungewöhnliche Form, sich den Verbrechen der NS-Zeit zu nähern“. Bericht

„ose mont“ berichtet in der Februar-Ausgabe auf Seite 18 unter der Überschrift „Schüler erheben Anklage“. Im Info-Teil weist die Autorin Birgit Sroka auf die Patenschaft hin, welche die Gemeinde Schwalmtal im Jahr 1987 der Hauptschule übertragen hat.

Das St. Wolfhelm-Gymnasium Schwalmtal berichtete am 30. Januar 23

Lebenshilfe Kreis Viersen berichtete.