Die Wolfsburg: NS-Euthanasie

Am 3. Mai findet in der Wolfsburg/Mülheim/Ruhr eine Abendveranstaltung zum Thema „Wie an die Opfer der NS-Euthanasie erinnern?“ statt.

„Eingeladen sind zu der Veranstaltung PD Dr. Jan Erik Schulte, Leiter der Gedenkstätte Hadamar, einer ehemaligen Tötungsanstalt, sowie Stephan Bögershausen, stellv. Pflegedirektor der LWL-Klinik Lengerich. Von dort aus wurden während des „Dritten Reichs“ 440 Patient:innen zu ihrer Ermordung in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht. Außerdem tat sich die Klinik, damals noch unter dem Namen Provinzialheilanstalt Lengerich, besonders unrühmlich bei der Zwangssterilisierung von Patient:innen hervor. Heute geht die Klinik sehr offensiv mit dieser historischen Tatsache um. So wurde vor einigen Jahren auf dem Gelände der Klinik der Lengericher Gedenkpfad angelegt, auch werden dort Veranstaltungen, u.a. mit Schulen, organisiert.

Die Abendveranstaltung in der Wolfsburg soll an die Opfer der NS-Euthanasie erinnern, über Möglichkeiten des gegenwärtigen und zukünftigen Erinnerns reflektieren und darüber hinaus den Teilnehmenden die Chance der Vernetzung mit Erinnerungsstätten bieten (Aus der Einladung der Akademie v. 10. März)“.

Kontaktinformationen zur Anmeldung im Flyer zur Tagung am 3. Mai

Kein Euthanasie-Opfer

Birgit Sroka berichtet in der Februar-Ausgabe von „ose mont“ ausführlich über Franz, einen geistig behinderten Menschen, der die NS-Euthanasie überlebt hat und mittlerweile 88 Jahre alt geworden ist. Lesen Sie selbst!

27. Januar 2023

Am 27.01.1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland offiziell der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In Hostert wird dieser Tag jedes Jahr durch die Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal, früher Europaschule, gestaltet. Die Schule hat seit 1987 die Patenschaft für die Gedenkstätte.  

Dieses Jahr begann die Gedenkveranstaltung um 9:15 Uhr in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt in Waldnieler Heide. Mit eindringlichen Worten erinnerten Jutta Weidemann-Tigges, Schulleiterin der Hauptschule, und die Lehrerin Astrid Symanski Pape die vielen anwesenden Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Schwalmtal an die Opfer des NS-Euthanasieprogramms in Hostert. Dabei schlugen sie immer wieder den Bogen in die Gegenwart und fanden eindringliche Worte der Mahnung gegen aktuelle Tendenzen des um sich greifenden Nationalismus und der Ausgrenzung und Entrechtung von Minderheiten. Schülerinnen und Schüler erinnerten in Form einer Gerichtsverhandlung an Täter und Opfer in Hostert.

Danach zogen die Teilnehmer, zur Gedenkstätte, wo im Beisein des Bürgermeisters von Schwalmtal Andreas Gisbertz (CDU), seiner Stellvertreter Gisela Bienert (CDU) und Jupp Pascher (SPD) sowie des Bürgermeisters von Niederkrüchten, Kalle Wassong (parteilos), Blumen niedergelegt wurden. Neben das Gedenken an die Toten der NS-Zeit trat hier das Erinnern daran, dass es auch heute viel Kraft erfordert, Kinder mit einer Behinderung großzuziehen und auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Pfarrer Horst-Ulrich Müller (ev. Gemeinde) erinnerte daran, dass Gott jeden Menschen liebt.

Die RP Viersen berichtete ausführlich am 28. Januar: „Schwalmtaler Schüler klagen Täter aus NS-Zeit an. · Jugendliche der Hauptschule Schwalmtal organisierten eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Nationalsozialisten. Sie fanden eine ungewöhnliche Form, sich den Verbrechen der NS-Zeit zu nähern“. Bericht

„ose mont“ berichtet in der Februar-Ausgabe auf Seite 18 unter der Überschrift „Schüler erheben Anklage“. Im Info-Teil weist die Autorin Birgit Sroka auf die Patenschaft hin, welche die Gemeinde Schwalmtal im Jahr 1987 der Hauptschule übertragen hat.

Das St. Wolfhelm-Gymnasium Schwalmtal berichtete am 30. Januar 23

Lebenshilfe Kreis Viersen berichtete.

Einladung zum 27. Januar 2023

In diesem Jahr wird die Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal wieder eine Gedenkfeier anlässlich des Holocaust-Gedenktages in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, bzw. auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof Hostert, Gedenkort für die Opfer der NS-Psychiatrie, gestalten.
Wir beginnen am Freitag, dem 27.01.2023, um 9.15 Uhr in der Kirche. Im Anschluss daran gehen wir gemeinsam zur Gedenkstätte, um dort den Abschluss zu gestalten.

Der Grenzland-Kurier/RP Viersen v. 14.1.23 informierte.

Allerheiligen 2022

Zum Ende des Gottesdienstes zu Allerheiligen zogen die Gläubigen wie 2021 in den Garten der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide. Vor dem Hochkreuz mit der Tafel von 1982(!) „Den unschuldig Ermordeten“ erinnerte Christian Zimmermann an das Leiden und Sterben der behinderten und geistig kranken Kinder und Erwachsenen im benachbarten ehemaligen St. Josefsheim Hostert in den Jahren 1939 bis 1945.