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Dezember 2017, Skulpturen aufgestellt
Die Kunstgießerei Anft, Drensteinfurt, lieferte am Nikolaustag die drei Skulpturen aus Aluguss.
Die Modelle für den Guss hatte im Sommer ein Team von 23 Personen aus mit Gips bestrichenem Styropor hergestellt. An diesem gemeinsamen Prozess waren beteiligt Künstlerinnen und Künstler aus dem Kunsthaus Kannen, Münster, sowie je fünf Schülerinnen und Schüler aus Schwalmtal (Europaschule) und dem Kreis Viersen (Berufskolleg Viersen).
Ein Radlader transportierte das 500 Kilogramm schwere Element mit der Inschrift „Peter weint“ auf die Gedenkstätte.
Vier Stifte halten die Riesenkugel passgenau auf dem Fundament.
„Elschen schläft“ ist sinnfälligerweise halb im Boden versenkt.
Fotos: Zöhren
Dezember 2017, Wandelemente mit Neigung
Die Wandelemente sind verschieden geneigt. Ihre Neigung nimmt von Element zu Element zu. Die Höhe verringert sich dadurch um jeweils 8,5 Zentimeter. Auf diese Weise wird der Blick in das Innere der Gedenkstätte allmählich freigegeben.
Ein Kran setzt das Element auf das Fundament. Dann wird händisch ausgerichtet – mittels einer Eisenstange!
Blick auf die geneigte Wand mit der Sulptur „Elschen schläft“.
Zukünftiger Zugang zur Gedenkstätte.
Fotos: Zöhren
Dezember 2017
Die Plaketten mit den Namen der in Waldniel-Hostert verstorbenen Patienten wurden an der senkrechten Stelenwand angebracht, geordnet nach Sterbejahr (1939 – 1945) und Lebensalter.
Zwei Zapfen halten die Plakette auf der Wand. Befestigt sind sie mit speziellem Injektionsmörtelkleber (Fischer).
Fotos: Zöhren
28. November 2017, Stelen aufgesetzT
Heute hat die Firma Kaimann, Wermelskirchen, mit dem Bau der Mauer entlang der Straße begonnen.
Die 1,8 t schweren Wandelemente, welche die Firma Stangl in Bayern gefertigt hatte, setzte ein Kran in der Baugrube auf das Fundament.
Dann wurde mittels Unterlegscheiben ausgerichtet. Eine Millimeterarbeit!
Fotos: Zöhren.
16. November 2017, „Friedhofsruhe“
Die Bauarbeiten ruhen. Seit Ende August wird nicht mehr an der Gedenkstätte gearbeitet. Jetzt heißt es, Mitte November werden die Wandelemente aufgestellt.
Jedenfalls wächst das Gras und die aufgeworfenen Hügel grünen. (Fotos Zöhren)
1. November 2017, Allerheiligen
Nach dem Festgottesdient zu Allerheiligen versammelten sich die Gläubigen vor dem Hochkreuz im Pfarrgarten hinter der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide. Dort sprach Pfarrer i.R. Jürgen Hall zusammen mit Diakon i.R. Karl Aymanns Gebete zum Totengedenken – auch für die Opfer von Terror und Gewalt und für die unschuldigen Kinder, die im nahen Hostert ermordet wurden. Zum Abschluss wurde ein ökumensisches Kirchenlied gesungen.
31. August 2017, Musterstelen
Im Laufe des Septembers wird voraussichtlich die Stelenwand entlang der Straße erstellt. Gewählt wurde hierfür die dunkle Tönung des Betons (linkes Musterstück).
Von den beiden ursprünglichen Torpfeilern, die an das Gedenken vor 55 Jahren erinnern, bleibt der rechte mit der Bronzeplatte von 1988 erhalten. Der alte Zugang wird auf einen Durchschlupf verkleinert. Fotos: Zöhren.
4. August 2017, Rheinische Post
Die Redakteurin Birgitta Ronge, RP Viersen, berichtete umfassend im Grenzland-Kurier. Den ganzen Artikel lesen?
3. August 2017, Besuch aus Rheydt
Eine Gruppe von 21 Personen aus der der Evangelischen Kirchengemeinde Rheydt besuchte mit Pfarrer Olaf Nöller die Gedenkstätte Waldniel für die Opfer der NS-Psychiatrie. Peter Zöhren informierte über die Geschichte der Anstalt Waldniel-Hostert bis hin zu den aktuellen Bauarbeiten auf dem ehemaligen Friedhofsgelände. Die Zuhörer zeigten sich beeindruckt und versprachen wiederzukommen. Foto: O. Nöller.
Juli 2017, Erdarbeiten
Rechts im Bild die Fundamente für die „fallenden“ Betonstelen, links der zukünftige Zuweg.
Bodendenkmalpfleger (LVR Xanten) bei der Arbeit:
Veränderungen in der Grabenwand deuten auf Gräber hin.
Graben für das Fundament. Hier wird demnächst eine über zwei Meter hohe Mauer aus schwarzen Betonelementen aufgesetzt.
Ausführende Firma: GaLa Kaimann, Wermelskirchen
Fotos: Zöhren
25. Juni 2017, Schreibaktion II
„Hände, die schenken…..
die Erinnerung, Gedenken und Mitgefühl schenken,
das waren die Hände von 31 Frauen und Männern, die zum zweiten Termin
am Sonntagnachmittag, dem 25.6., in die Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, kamen, um den Opfern der NS-Psychiatrie in Hostert einen Namen zu geben.
Die handgeschriebenen Wachsplättchen werden in Bronze gegossen
und nach der Umgestaltung der Gedenkstätte in Eschenrath dort eingebaut“.
Fotos zur Schreibaktion
19. – 23. Juni 2017, Münster
In dieser Woche waren Struber_Gruber mit SchülerInnen aus Schwalmtal und dem Berufskolleg Viersen in Münster, um im Rahmen einer Projektwoche die Skulpturformen aus Gips für die Gedenkstätte zu fertigen.
In diesem Zusammenhang fand am 21. Juni im Kunsthaus Kannen, Alexianerweg 9, ein Vortrag von Struber_Gruber über die Gedenkstätte Waldniel statt.
16. Juni 2017, Lokalzeit Düsseldorf im WDR
Unter dem Titel „Patenschaft für NS-Opfer“ berichtete die Lokalzeit aus Düsseldorf über die Schreibaktion im Waldnieler Rathaus: „Zwei Mal haben wir (WDR) in den vergangenen Jahren bereits über die ehemalige Heilanstalt in Waldniel berichtet, in der während des Nazi-Regimes Kinder und Erwachsene getötet wurden. Jetzt bekommt das Areal eine neu gestaltete Gedenkstätte. Das Besondere: Jedes der mehr als 500 Todesopfer bekommt einen Paten. Die Paten schreiben im Rathaus handschriftlich je einen Opfernamen in ein Wachsplättchen (Mediathek WDR)“. Link zur Sendung vom 16. Juni 2017
15. Juni 2017, Fronleichnam
Die Pfarrgemeinde St. Mariae Himmelfahrt feierte wieder das Fronleichnamsfest auf der Gedenkstätte. In der Ansprache nahm Franz Kursawa, Pastoralreferent i.R., Bezug auf die Schreibaktion und die durch die Rodungen sich andeutende Umgestaltung des Gedenkortes.
19. Mai 2017, Schreibaktion im Rathaus Waldniel
Für jede der 554 in der NS-Zeit in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel ums Leben gekommene Person hat sich ein Pate oder eine Patin gemeldet. Am 19. Mai kamen fast 400 Personen ins Schwalmtaler Rathaus schrieben dort den Namen eines Toten, damit ein handgeschriebenes Namensschild an der Gedenkstätte Waldniel an diesen Menschen erinnert. Die ruhige, konzentrierte Atmosphäre ermöglichte die nötige Aufmerksamkeit. Foto: Zöhren
Berichterstattung in der Presse:
Rheinische Post Viersen
Kirchenzeitung für das Bistum Aachen
Bericht der LVR-Klinik Viersen
Begleit-Programm am Nachmittag:
13:00 Peter Zöhren, Schwalmtal, „Gedenken und Erinnern“
14:00 Maike Rotzoll, Heidelberg, „Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst – Patientenmorde in der NS-Zeit“
15:00 Gottesdienst in St. Michael
15:45 Andreas Kinast, Kempen, „Geschichte der Kinderfachabteilung und NS-„Euthanasie“ in Waldniel“
„Erinnerung entsteht gemeinsam“
Leitartikel zur Aktion im Pfarrbrief von St. Matthias
13. Februar 2017, Beginn der Bauarbeiten
Die Buchenhecke entlang der Straße ist gerodet, einige Bäume sind gefällt, das Vogelschutz-Gehölz im Hintergrund, der Gedenkstein von 1988 und die Torflügel von 1962, „Christus ist das Alpha und das Omega“ sind entfernt.
27. Januar 2017, Gedenkfeier und Patensuche
Zu Gast waren auf der Gedenkstätte Bürger, Vertreter der Politik und der Kirchen und Schüler der Sekundarstufe I aus Schwalmtal.
Nach der Gedenkfeier informierte Architekt Gruber, Wien, in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, die an einer Patenschaft interessierten Bürger am Modell der zukünftigen Gedenkstätte.
Berichterstattung in der lokalen Presse:
Rheinische Post vom 25. Januar 2017
Report am Sonntag Viersen v. 5.2.2017
Stadtspiegel Viersen v. 9.2.17
07. Dezember 2016, Krankenmord in Waldniel, 1944?
Am Samstag, dem 21. Oktober 1944, stirbt in der Zweiganstalt Waldniel Egon R. aus Krefeld, ein 14-jähriger Junge, der an der Littleschen Krankheit leidet. Der Arzt notiert als Todesursache „Lungenentzündung“. Es ist die letzte Todesbescheinigung, die in diesem Jahr in Hostert ausgestellt wird.
Obwohl die Tötungseinrichtung „Kinderfachabteilung“ damals bereits fast 15 Monate geschlossen gewesen ist, stellt sich heute der Medizinhistoriker Rütten die Frage: „War es ein Krankenmord?“ Prof. Rütten hat Anhaltspunkte: Bericht in Report am Sonntag Viersen v. 18.12.16
30. November 2017, Limburgs Dagblad/Dagblad De Limburger
Durch den Journalisten Bart Ebisch fand die Geschichte von Waldniel-Hostert und die Patensuche ihren Weg in die niederländische Presse. Lesen Sie zwei Berichte: NAZI-DADEN und Kliniek van de dood: Limburger v. 30.11.16 Limburger v. 10.12.16
27. November 2016, Patensuche
Im Waldnieler Rathaus startete die Patensuche mit einem Pressegespräch. Die Landesdirektorin Frau Lubek hob hervor, dass der LVR der Weiterentwicklung der Gedenkstätte in Waldniel-Hostert eine überaus große Bedeutung beimisst. Er sei auf vielfältige Weise bemüht, auch die dunklen Seiten der Geschichte der Provinzial-Verwaltung im Rheinland aufzuarbeiten. In der NS-Kinderfachabteilung Waldniel seien 99 Kinder getötet worden, 200 Betten habe man vorgehalten. Es sei wichtig, diesen Opfern und auch den 450 Kranken, die in der Anstalt in dieser Zeit den Tod fanden, den Namen wiederzugeben. Struber_Gruber stellten das Projekt mittels Beamer-Projektion vor und wiesen auf die Website zur Patensuche hin: http://www.gedenkstätte-waldniel.de
SchülerInnen der Beruflichen Schulen mit ihrer Lehrerin Frau Eberle waren interessiert, sich an Patensuche sich zu beteiligen. Links zu den Presseveröffentlichungen:
RP Viersen „Große Metallkugeln erinnern an 550 NS-Opfer“
Extra-Tipp-Viersen „Dem Gedenken einen Namen geben“
1. November 2016, Allerheiligen
„Jedes Jahr versammeln wir uns hier an dem Gedenkkreuz hinter der Kirche, um den Opfern des Terrors aus Willkür und Menschenverachtung zu gedenken.
Wir stellen Lichter auf, die uns erinnern und mahnen sollen, solchen Gedanken und Bestrebungen keinen Platz zu geben.
Auch in unseren Tagen erleben wir wieder, dass Menschen ihrer Würde beraubt werden.
Wir sehen es jeden Tag neu in den Medien wie Menschen fliehen müssen, weil Machtstreben und Egoismus im Nahen Osten im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen. Sie ordnen das Leben von Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen ihren Interessen unter. In ihren Augen hat das Leben keinen Wert.
Wir stellen Lichter auf für die unschuldigen Opfer in Hostert und anderswo zum Zeichen dafür, dass wir glauben, dass diese Kinder, dass Frauen und Männer, die getötet wurden, leben in der neuen Welt Gottes………“
Auszug aus dem Gebet am Kreuz hinter der Kirche von St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, Franz Kursawa, Pastoralreferent i. R.
15. Oktober 2016, Modell im Rathaus
Das im Rathaus ausgestellte Modell des Entwurfs von Struber_Gruber informiert über die Weiterentwicklung der Gedenkstätte. Das Foto zeigt die Ansicht vom ursprünglichen Eingang her. Infotext (Gruber_Struber)
Anfang Oktober 2016, Expo Real München
Bei der Expo Real in München, einer internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen mit über 1700 Ausstellern, warb der Schwalmtaler Bürgermeister Michael Pesch für das Gelände der Kent-School. Er hoffe, wenigstens bei einem Investor Interesse geweckt zu haben, zitiert ihn die Rheinische Post Viersen vom 6.10.
9. September 2016, Firmgruppe
Eine Firmgruppe der Pfarre St. Matthias ließ sich über die wechselvolle Geschichte von Waldniel-Hostert und die NS-Euthanasie informieren. Dazu besuchten die jungen Leute zuerst die Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt an der Waldnieler Heide und sahen dort den Film des LVR „Kinder müssen schlafen nachts“ (Teil 3). Mit einem Gedenken auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof schloss die 90minütige Veranstaltung. (Foto: Zöhren)
26. Mai 2016, Fronleichnam
Wieder feierte die Kirchengemeinde St. Mariae Himmelfahrt auf der Gedenkstätte die Festmesse. Anschließend folgte die Prozession zur Kirche an der Waldnieler Heide.
24. Mai 2016, Beschluss Landschaftsausschuss
Der Landschaftsausschuss des LVR hat am 24. Mai 2016 die Erweiterung der Gedenkstätte Waldniel-Hostert nach dem Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Struber-Gruber beschlossen. Damit können die Arbeiten zur Realisierung des Entwurfs aufgenommen werden.
Sitzungsvorlage mit Entwurf und Angabe der Höhe der finanziellen Aufwendungen:
Beschluss Landschaftsausschuss
Februar 2016, „mini-art“ in Mönchengladbach
Am Freitag, dem 26. Februar, werden SchülerInnen des Maria-Lenßen-Berufskollegs das Ergebnis ihres Theaterprojekts mit „mini-art“ zur NS-Kindereuthanasie präsentieren. Die Aufführung „Die Kinder von Waldniel“ findet statt im BIS, Bismarckstraße 97-99, Mönchengladbach um 19 Uhr.
24. Februar 2016, Kulturausschuss des LVR berät.
Die RP, Grenzland-Kurier, berichtet ausführlich unter der Überschrift „Ein künstlerischer Plan für Hostert„.
27. Januar 2016, Gedenken mit dem Theater „mini art“
In der Kirche St. Mariae Himmelfahrt folgten etwa dreihundert Personen gebannt dem Theaterstück, welches elf junge Leute der Europaschule zusammen mit Crischa Ohler und Sjef van der Linden des Theaters mini-art entwickelt hatten. Fast alle Sitzplätze waren besetzt. Hinten standen zahlreiche zu spät Gekommene entlang der Wände. Während der Aufführung kein Husten, keine Störung!
Am Ende gab es standing ovations für die jugendlichen Schauspieler der Europaschule.
Äußerungen der Zuschauer:
– Ich bin berührt. – Als ehemaliger Notfallseelsorger habe ich erfahren, welche Hürden die jungen Leute überwinden mussten. – Dass die Ausgrenzungen von heute verbalisiert worden sind, finde ich gut. – Ich hatte Tränen in den Augen. – Ich musste schlucken.
Auf der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie folgten eine Gebet durch Pfarrer Dr. Wilhelm Kursawa und eine kurze Ansprache des Schulleiters Jakob Mülstroh.
Zum Schluss ließen die Akteure 99 weiße Luftballons in den Himmel steigen. Einige flogen ca. 550 Kilometer weit bis in die Nähe von Luckau/Brandenburg.
Presseberichte:
RP Viersen v. 28.1.16
ExtraTipp Viersen v. 31.1.16
RP Viersen v. 2.2.16
Kirchenzeitung für das Bistum Aachen v. 14.2.16
Ose Mont v. 14.2.16
Bei der Gedenkstunde, welche zusätzlich in Waldniel-Hostert von den neunten (für die neunten) Klassen der Europaschule in Waldniel-Hostert gestaltet wurde, (Foto s. oben), wurde der Bezug von den Nazi-Gräueln zum Heute hergestellt. Nico trug diesen mahnenden Text vor. Fotos: Zöhren
25. Januar 2016, Probe in St. Mariae Himmelfahrt
Sjef van der Linden, Theater mini-art, probt mit Schülern der Europaschule auf den Stufen des Altars: „Die vergessenen Kinder“
22. Januar 2016, Grenzland-Kurier Viersen
Zum Bericht der Rheinischen Post Viersen
17. Januar 2016, Ankündigung
Das renommierte Theater „Mini-Art“ aus Bedburg-Hau wird in Zusammenarbeit mit Schülern der Europaschule Schwalmtal ein Theater-Stück zur NS-Kindereuthanasie entwickeln. Am 27. Januar wird es in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, aufgeführt werden. Um 11.30 Uhr ist die öffentliche Aufführung. Im Anschluss sind alle eingeladen, von der Kirche aus in einem geschlossenen Zug zum ehemaligen Anstaltsfriedhof zu gehen, um dort der Opfer der NS-Euthanasie zu gedenken. Seien Sie dabei und gehen Sie mit!
Ermöglicht wird die Theaterarbeit mit der finanziellen Unterstützung durch das Schwalmtaler Bündnis für Familien e.V., die Volksbank Viersen, die Bleichermühle Schwalmtal-Hehler und durch den Lions Club Viersen.
19. November 2015, Besuch aus Kolumbien
Bei strömendem Regen informierten Hannelore und Peter Zöhren Bischof Sanchez Cubillos aus Tibu/Kolumbien über die NS-Euthanasie. Begleitet wurde dieser von Vertretern des Partnerbistums Aachen und der Pfarre St. Matthias.
Bischof Omar Alberto zog in seinen Dankesworten Parallelen zur Friedensarbeit in seinem Bistum, wo viele Familien trauern um verschwundene und ermordete Angehörige ohne genaue Kenntnis ihres Schicksals. Der Bischof träumt davon, dass irgendwann in seiner Diözese, wie jetzt in Waldniel-Hostert, den Opfern und ihren Familien öffentlich Raum gegeben wird zur Erinnerung. Foto: Fr. J. Cohnen.
Bericht in den Grenzland-Nachrichten vom 26. November 2015
14. November 2015, Wuppertal
Das Ganztagsgymnasium Johannes Rau in Wuppertal stellte die Ergebnisse der Bildungspartnerschaft mit dem LVR zur NS-Kindereuthanasie der Öffentlichkeit vor. Das neu erarbeitete Bildungspaket enthält zwei Filme „Transport in der Tod“ und „Kinder müssen schlafen nachts“ sowie Schülerarbeitshefte.
Die DVD „Kinder müssen schlafen nachts“ und das Schülerarbeitsheft sind für Schulen unentgeltlich erhältlich. Für Privatpersonen ist dieses Arbeitsmaterial gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro zu bestellen bei: LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Archiv des LVR, Ehrenfriedstr. 19, 50259 Pulheim, Tel 02234 9854-356, archiv@lvr.de
Trailer auf Youtube (Veröffentlicht am 17.11.2015)
Weitere Infos unter „Transport in den Tod“
13. August 2015, Fotomöglichkeit
Seit kurzem ist es möglich, legal das Gelände zu betreten und für Privatzwecke dort zu fotografieren. Zur Zeit wird ein Kostenbeitrag von 45 Euro verlangt. Alles Weitere unter
http://www.kent-school.de
26. Juni 2015, Beschluss: Landschaftsausschuss
Wie erwartet hat heute der Landschaftsausschuss der LVR die Auslobung des Wettbewerbs beschlossen.
23. Juni 2015, Dreharbeiten
Wieder wird in Hostert gedreht, dieses Mal in der ehemaligen Anstaltskirche. Dazu sind die hohen Kirchenfenster von außen mit schwarzer Folie abgedunkelt. Es ist die Rede von „Vampir-Schwestern 3“.
18. Juni 2015, Kunstwettbewerb des LVR
Wie die Rheinische Post/Grenzlandkurier schreibt, wird der LVR im August einen Kunstwettbewerb ausschreiben, bei dem zehn namhafte Künstler angesprochen werden sollen, u.a. Cragg und Zumthor. Die noch fehlende Zustimmung vom Landschaftsausschuss wird voraussichtlich am 26. Juni erfolgen. Zum Artikel
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/viersen/kunstwettbewerb-fuer-hosterts-friedhof-aid-1.5172689
31. Mai 2015, Fronleichnam
Die Kirchengemeinde St. Mariae Himmelfahrt feierte auf der Gedenkstätte die Festmesse (Aushang an der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide).
28. Mai 2015, Dreharbeiten
Auf dem ehemaligen Anstaltsgelände fanden wieder Dreharbeiten statt, dem Vernehmen nach für Cobra 11. Dabei wurde der Zugang zur öffentlichen Gedenkstätte versperrt. Beide Torflügel wurden mit Flatterband zusammengebunden.
16. Mai 2015, Besuch aus Lichterfelde
Eine Delegation aus Lichterfelde (bei Eberswalde) war für mehrere Tage in der evangelischen Partnergemeinde Waldniel zu Gast. Zum Besuchsprogramm gehörte auch Waldniel-Hostert. Im Gemeindezentrum Lange Straße informierte Peter Zöhren mittels einer Beamer-Präsentation über den Ort des Geschehens, über die Täter und ihre Verbrechen an geistig Behinderten und geistig Kranken und stellte das Buch zur Kinderfachabteilung Waldniel von Andreas Kinast „Das Kind ist nicht abrichtfähig“ vor. Es schloss sich der Besuch von Hostert an mit einem Gedenken auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof. Psalm 142 wurde vorgetragen: „Ich schreie mit meiner Stimme zum Herrn, ich flehe mit meiner Stimme zum Herrn. Ich schütte meine Klage vor ihm aus …..“
27. Januar 2015, Gedenkstunde
Die Europaschule Schwalmtal gestaltete wieder die kleine Gedenkfeier auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof. Auch dieses Mal kamen die Vertreter von Kommunalgemeinde und der Verwaltung, unter ihnen der Bürgermeister Michael Pesch und seine Stellvertreter Kurt v.d. Flierdt und Hermann-Josef Güldenberg. Gekommen waren auch Pfarrer Aymanns, Pastoralreferent Franz Kursawa und Dr. Hans-Georg Rohbeck als Vertreter der Pfarre St. Matthias. Leider wurde die Feier erheblich gestört durch einige junge Leute, die sich unterhielten, Beifall klatschten und ihr Desinteresse offen zeigten. Schade! Der offizielle Teil der Feier endete mit einem Vaterunser, das gemeinsam gesprochen wurde, und mit der Fürbitte, dass die Opfer, die auf diesem Friedhof liegen, in Gottes Hand geborgen sein mögen. Foto: Zöhren.
Die Rheinische Post vom 28. Januar widmete im Grenzland-Kurier dieser Gedenkstunde eine ausführliche Darstellung unter der Überschrift „Weiße Steine auf Kindergräbern“.
RP Viersen „Weiße Steine auf Kindergräbern“
20. Dezember 2014, Waldniel-Hostert im Grenzland-Kurier
Die Rheinische Post berichtet in der Samstagausgabe in einem ganzseitigen Beitrag über die Entwicklung in Waldniel-Hostert unter der Überschrift „Eine Ruhestätte für die Kinder von Hostert“. Die Redakteurin Birgitta Ronge hat gründlich recherchiert. Sie hat gesprochen mit der betroffenen Familie Tauer, mit Dr. Althaus, dem Leiter des Instituts für Gerichtsmedizin in Duisburg, mit Bernd Gather, dem allgemeinen Stellvertreter des Bürgermeister, und mit Andreas Kinast, dem Autor von „Das Kind ist nicht abrichtfähig…“. In einem zweiten Artikel stellt Birgitta Ronge die Entwicklung des Gedenkens in Waldniel-Hostert dar. Sie beginnt schon im Jahr 1962. Lesen Sie selbst.
13. Dezember 2014, Waldniel-Hostert in Mona Lisa
In der Sendung um 18 Uhr war der Kinderknochenfund im Garten der Familie Tauer ein Thema. Das ZDF drehte vor Ort mit der Chefredakteurin Sibylle Bassler am Sonntag/Montag vergangener Woche. Die beiden Fundstücke wurden seinerzeit der Polizei übergeben und dann in der Gerichtsmedizin Duisburg vernichtet. Das Verfahren wurde eingestellt. Es „konnte anhand der Knochen weder die Identität des toten Kindes, welche weitere Ermittlungen ermöglichen würde, noch die Todesursache ermittelt werden“. Hier ging es zu weiteren Informationen (Sendung und Interview mit Andreas Kinast)
11. Dezember 2014, Gegendarstellung zur Laudatio ohne Reaktion
Bei der Verleihung des Medienpreises der Deutschen Bischofskonferenz erhob Ulrich Lüke, Generalanzeiger Bonn, in seiner Laudatio schwere Vorwürfe gegen die Kommunalgemeinde Schwalmtal und ihre Bürger. Eine Richtigstellung, unterschrieben von Andreas Kinast, Peter Zöhren und Pfarrer Aymanns ging am 17. November an die Deutsche Bischofskonferenz. Eine Antwort fehlt bis heute. Gegendarstellung v. 17.11.2014.
18. November 2014, Projekt-Präsentation
Einen ergreifenden Einduck auf die Mitschüler machte das Ergebnis der Projektarbeit von zwei Oberstufenschülerinnen des Cusanus-Gymnasiums Erkelenz. Kim T. und Sina H. hatten sich mit der NS-Euthanasie an Kindern in Waldniel-Hostert auseinandergesetzt und dazu im Vorfeld auch die Gedenkstätte der ehemaligen Psychiatrie aufgesucht und sich vor Ort informiert. Foto: Sina H.
01. November 2014, Allerheiligen
Wie jedes Jahr wurde der Segen nach der Messe zu Allerheiligen am Kreuz im Garten der Kirche an der Waldnieler Heide erteilt. Vorher wurde ein Bittgebet gehalten, in dem der Verstorbenen des letzten Jahres und der ermordeten Kinder in NS-Kinderfachabteilung gedacht wurde.
27. Oktober 2014, Katholischer Medienpreis
Der Katholische Medienpreis für Printmedien wurde in diesem Jahr dem Bonner Journalisten Raoul Löbbert verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Journalist wurde für seinen Artikel über die Kinderfachabteilung Waldniel „Die Gnadenabteilung“, erschienen in DIE ZEIT/Christ & Welt am 8. August 2013, ausgezeichnet. Die Ehrung fand am 27. Oktober im LVR-Landesmuseum in einem Festakt mit ca. 300 geladenen Gästen statt. Loebbert „Die Gnadenabteilung“ 1
30. September 2014, Ratsbeschluss
Der Rat der Gemeinde Schwalmtal hat einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung gemeinsam mit dem LVR, der Pfarrgemeinde St. Matthias und die Europa-Schule Vorschläge zur Gestaltung des Gedenkortes erarbeitet.
01. Juli 2014, Gemeindeausschuss
In der öffentlichen Sitzung vom 1. Juli setzte sich der Gemeindeausschuss von St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, zusammen, um über die zukünftige Gestalt der Gedenkstätte Hostert zu beraten. Als Gäste waren geladen Hubert van Horrick (4. v.l.), Peter Zöhren (2. v.r.), Andreas Kinast (5. v. l.) und Dr. Arie Nabrings (4. v. r) vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), die sich alle in der Vergangenheit um Waldniel-Hostert verdient gemacht hatten.
Aus vielen Gedanken in der Diskussion werden in den nächsten Monaten konkrete Schritte entstehen, damit das Gedenken an die leidvolle Vergangenheit für die Zukunft aufrecht erhalten werden kann. Die Kirchengemeinde wird dazu informieren.
01. Juli 2014, Ehrung in Waldniel: Rheinlandtaler
Der LVR ehrte Andreas Kinast und die Eheleute Hannelore und Peter Zöhren wegen ihrer Verdienste um Waldniel-Hostert mit der Überreichung des Rheinlandtalers durch Frau Ulrike Lubek, Direktorin des LVR. Der Festakt fandet statt am 1. Juli im Rathaus in Waldniel.
19. Juni 2014, Fronleichnam
Die Kirchengemeinde feierte die Heilige Messe zum Fronleichnamsfest auf der Gedenkstätte. Anschließend folgte die Prozession zur Kirche an der Waldnieler Heide. Foto: Jim Hilton.
08. Juni 2014, Delegation aus Kolumbien
Am Pfingstsonntag besuchte eine Delegation aus Kolumbien, die an der Heiligtumsfahrt in Aachen teilnahm, die Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie. Die 14-köpfige Gruppe wurde begleitet von zwei Simultan-Dolmetscherinnen sowie von Monsignore Dr. Stefan Dückers und Pastoralreferent Thomas Hoogen aus dem Generalvikariat. Dr. Rohbeck als Vertreter der Kirchengemeinde St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, begrüßte die Gäste aus Südamerika. Peter Zöhren informierte über den Gedenkort und die Gedenkarbeit. Die anschließenden Fragen und Kommentare der Besucher machten deutlich, wie beeindruckt sie waren. (Foto: Rohbeck).
7. April 2014, Beschluss zum Gedenkort Hostert
SPD, Grüne und FDP brachten als Mehrheitsfraktionen im LVR den unten stehenden Beschlussvorschlag ein. Dieser wurde im Landschaftsausschuss am 7. April einstimmig – ohne Gegenstimmen – angenommen.
„Die Verwaltung (des Landschaftsverbandes Rheinland) wird beauftragt, die Herrichtung des ehemaligen Anstaltsfriedhofs und der Gedenkstätte für die Opfer der „Nazi-Euthanasie“ in Waldniel-Hostert zu ermöglichen, so dass dem Gedenken an die ermordeten Kinder der
Kinderfachabteilung Waldniel vor Ort umfassend Raum gegeben und in pädagogisch
wirksamer Art erinnert und dazu informiert wird. Dies muss in Zusammenarbeit mit
den örtlichen Initiativen wie der Europaschule, der Gemeinde Schwalmtal, der Pfarre
St. Mariae Himmelfahrt, heute St. Matthias, und historisch aktiven Personen
geschehen. Die Verwaltung legt der politischen Vertretung dazu ein Konzept vor.“
„Wir wollen diesen Ort in seiner Bedeutung stärken und aufwerten durch z.B.
künstlerische Arbeiten, eine bessere verkehrliche und landschaftsgärtnerische
Gestaltung auch des Umfeldes und durch angemessene Informationstafeln.“
21. März 2014, NS-Dokumentationszentrum Köln
Das dritte Kolloquium des NS-DOK Köln, Appellhof-Platz 23-25, findet am 21.3.2014 statt. Es widmet sich der Frage, wie mit der NS-Vergangenheit in den Feldern der Entnazifizierung, Wiedergutmachung und Strafverfolgung umgegangen wurde. Andreas Kinast berichtet (ab ca. 17 Uhr) aus seinen Untersuchungen zur Geschichte der Kinderfachabteilung in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Waldniel. Dabei zeigt er, welche Rechtfertigungsstrategien die Verantwortlichen der sogenannten „Kindereuthanasie“ nach Ende des NS-Regimes entwickelten und wie die Nachkriegsgesellschaft hierauf reagierte.
http://www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=561
27. Januar 2014, „Wider das Vergessen“
Am Montag, dem 27. Januar, wurde auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof den Opfern der NS-Euthanasie, insbesondere den in Waldniel-Hostert ermordeten Kindern, gedacht. Gestaltet wurde die Feier wie in den Vorjahren von Schülern der Europa-Schule Schwalmtal, die vor 26 Jahren die Patenschaft für diesen Gedenkort übernommen hatte.
Oktober 2013, Info und Gedenken
Im Oktober war viel los in Waldniel-Hostert. Eine achte Klasse der Anne-Frank-Gesamtschule Viersen und zwei Erwachsenengruppen mit ca. 60 Personen wurden über die Geschichte der Anstalt und das Leiden der Menschen dort informiert. Im November kam noch eine weitere Klasse, diesmal aus der Gesamtschule Mönchengladbach-Hardt.
8. August 2013, Christ und Welt
Aus „Christ und Welt“ 33/2013 S. 3-4, Abonnenten-Beilage zu „Die Zeit“
Unter der Überschrift „Die Gnadenabteilung“ schrieb Raoul Loebbert einen umfangreichen Text über die Kinderfachabteilung Waldniel. Geschickt lässt der Journalist zunächst Maria Tauer, eine Anwohnerin, und dann Andreas Kinast, Buchautor, zu Wort kommen, so dass das unmenschliche Geschehen und die heutigen Auswirkungen lebendig werden. Diese doppelseitige Reportage mit drei aufschlussreichen aktuellen Fotos ist erschienen in „Christ und Welt“, einer Beilage zu „Die Zeit“, Ausgabe 33/2013 vom 8. August. Lesenswert! Loebbert „Die Gnadenabteilung“
Juni 2013, Neuerscheinung
Zum deutsch-niederländischen Projekt „Memoo – denkwürdige Orte zwischen Rhein und Maas“ ist im Grupello-Verlag ein Buch erschienen, das mit zahlreichen Bildern 40 Orte vorstellt, die an die Zeit von 1933 bis 1945 erinnern. Detaillierte Hinweise zur Anreise erleichtern die touristische Nutzung. Auf den Seiten 93 – 96 findet sich „Waldniel-Hostert“. ISBN 978-3-89978-186-1
Mai 2013, Buchbesprechung
Der Siegburger Privatdozent und Historiker Dr. Ralf Forsbach schreibt in seiner Rezension zum Buch von Andreas Kinast „Das Kind ist nicht abrichtfähig?“ u.a.:
„Dass während des Bestehens der „Kinderfachabteilung“ in Waldniel-Hostert fast 100 Kinder und Jugendliche getötet wurden, wurde in den späten achtziger Jahren einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als sich ein Schulprojekt des Themas annahm, eine Ausstellung entwickelt wurde und eine Informationsbroschüre entstand. Eine neu gestaltete Gedenkstätte löste die seit 1962 praktizierte Form des Erinnerns an die NS-Opfer ab.
Der Tatort Hostert war also nie vergessen, doch fehlte es bislang an einer wissenschaftlich hinreichenden Dokumentation der Vorgänge. Diese Arbeit hat nun der Sparkassenbetriebswirt Andreas Kinast geleistet, der sich aus historischem Interesse für seine Heimat des Themas annahm. Das Ergebnis ist so gelungen, dass das Werk als Band 18 in die renommierte und traditionell gut ausgestattete Reihe ,,Rheinprovinz“ des Landschaftsverband Rheinland aufgenommen wurde. … Manche der beschriebenen Schicksale sind herzzerreißend und führen die Inhumanität des NS-Regimes näher vor Augen als manche erschütternde Statistik. … Es ist eines von Kinasts Verdiensten, dass er den Blick auch auf die Vorgesetzten des Personals vor Ort richtet und dabei auch die Zeit nach 1945 beleuchtet“. (Quelle: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, S. 220)
16. Mai 2013, Abriss oder Erhalt?
Auf den Flachdächern der Bauten von 1957 wächst allmählich ein Birkenwäldchen. An der unter Denkmalschutz stehenden Kapelle von 1912 blättert der Außenputz ab. Abriss oder Erhalt – das ist die Frage.
07.März 2013, Krefeld
Andreas Kinast hielt in der Villa Merländer, Krefeld, einen Vortrag über die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ am Beispiel von Krefelder Kindern. Anlass waren die Aktion Stolpersteine im letzten Jahr. Gut dreißig Bürger folgten den Worten des Autors von „Das Kind ist nicht abrichtfähig“, der in seinen Ausführungen besonders auf die Rolle des Bonner Kinderpsychiaters Schmitz als Zuarbeiter für die Kindermorde in Waldniel-Hostert einging.
27. Januar 2013, Viersen
25. Januar 2013, Gedenkstunde Hostert
Fast 200 Teilnehmer, Schüler aller Schwalmtaler Schulen, Vertreter der LVR-HPH-Wohngruppe Ungerather Straße, Anwohner, Vertreter beider Kirchen, des Rates und der Verwaltung konnte der stellvertretende Bürgermeister Kurt van der Flierdt zur diesjährigen Veranstaltung begrüßen. Vor 25 Jahren habe die erste Feier stattgefunden, als die Gedenkstätte der Öffentlichkeit übergeben worden sei. Mehr als 25 Jahre bis heute habe die Hauptschule, die heutige Europaschule, die Patenschaft ernst genommen. Dieser Schule, insbesondere dem Lehrerkollegium und den Schulleitern, gelte sein Dank.
Anschließend stellte Frau Heine, Koordinatorin an der Europa-Schule, in ihrem Redebeitrag eindringlich die Frage nach dem Warum: „Warum ließen sie es zu, dass Kinder und Erwachsene in solche Pflegeheime transportiert wurden, aus denen sie nie wieder herauskamen?“
Die Jugendlichen, die sich im Unterricht mit der Thematik auseinandergesetzt hatten, setzten mit ihren Texten konzentriert und überzeugend zahlreiche Impulse, in denen es
um Vergessen, Erinnern und um Wachsamkeit ging, um Ausgrenzung zu verhindern.
RP Viersen v. 25.1.2013
11. November 2012, Nettetal
Andreas Kinast referierte in Lobberich vor ca. dreißig Zuhörern über die Morde in der Kinderfachabteilung in Waldniel-Hostert.
01. November 2012, Allerheiligen
Wie in den Vorjahren fand zu Allerheiligen fand am Hochkreuz hinter der Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, nach der Messe das alljährliche Totengedenken statt, um den Opfern, insbesondere den hundert ermordeten Kindern in Hostert, eine Stimme zu geben. Geleitet wurde diese Andacht von Pastoralreferent Franz Kursawa. Den Segen erteilte der indische Priester Dr. George Panna.
31. Oktober 2012, Runder Tisch zur Waldniel-Hostert
Vergangene Woche fand der angekündigte runde Tisch statt. Der Grenzland-Kurier Viersen meldet heute:
„… Ein Arbeitskreis aus Wissenschaftlern und Ärzten hatte in diesem Sommer den Waldnieler Appell formuliert, indem er forderte, die Kent-School zur nationalen Gedenkstätte für die Ermordeten auszubauen. Da sich der LVR als Nachfolger des Rheinischen Provinzialverbandes sieht, sehen einige Verfasser des Appells die Verantwortung dafür beim LVR.
Der Leiter der Archivberatungszentrums beim LVR, Dr. Arie Nabrings, hatte in der vergangenen Woche unter anderem Vertreter des Arbeitskreises, der Gemeinde, und der Schulen zum Gespräch eingeladen. Er erklärte, der LVR könne die Schulen unterstützen, Kinder und Jugendliche über den Mord der Nationalsozialisten an psychisch Kranken zu informieren. „Dies wurde aber von den Hauptwortführern beim runden Tisch als unzulänglich angesehen“, sagt Nabrings. Diese hätten eine umfangreiche Gedenkstätte gefordert. Nabrings sagt, die politischen Gremien beim LVR hätten sich noch nicht mit diesem Teil des Appells befasst. Ob sie es tun werden, wisse er nicht.“
In der Kinderfachabteilung Waldniel wurden in neun Monaten ca. hundert Kinder ermordet.
Für die westfälische Einrichtung in Dortmund-Aplerbeck geht man von 262 Morden aus. Die Kinderfachabteilung in Leipzig-Dösen hatte 192 Betten. Hier wurden nachweislich 551 Kinder ermordet. Der oben genannte Arbeitskreis trifft sich im November in Leizig.
24. Oktober 2012, Kinderfachabteilung Waldniel und Kirche
Schmückten bislang die historischen Fenster von 1912 die Räume der ehemaligen Kinderfachabteilung Waldniel, so sind jetzt Bretter und Folien zu sehen. Ein Fenster ist ausgebaut. Hier soll ein Stuntman herunterstürzen.
Ob der Grund für diese Veränderungen die Beschädigung der Verglasung durch die Explosionen bei den Dreharbeiten für Cobra 11 ist, kann nur spekuliert werden.
Auch die ehemalige Anstaltskapelle leidet. Wasserschäden im Außenputz, weitere Löcher in den Glasfenstern. Auch die Gebäudeteile von 1957, BMH bzw. Kent School, weisen erhebliche Wasserschäden auf.
13. September 2012, „Waldnieler Appell“ im Kreistag
Der Kreistag beschäftigte sich in der öffentlichen Sitzung vom 13. September in Viersen mit dem „Waldnieler Appell“ und bechloss einstimmig, die Gedenkstätte zu befürworten.
Ein Runder Tisch wird auf Anregung des LVR unter Einbeziehung des Eigentümers und der Beteiligten vor Ort am Donnerstag, dem 25. Oktober, über die Möglichkeiten beraten. Ausführlicher Bericht in der RP/Grenzland-Kurier Viersen vom 17. September
6. September 2012, Alarm für Cobra 11
Die action concept Film – u. Stuntproduktion GmbH drehte in der Zeit vom 05.09. – 07.09.2012 für die Serie „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ in der Kent-School. Dabei wurde auch auf Pyrotechnik zurückgegriffen. Gedreht wurde u.a. in der Kirche und im Keller des Hauptgebäudes.
26. August 2012, Stolperstein für Paul in Krefeld
Paul, 1929 geboren, kam vom Franz-Sales-Haus in Essen am 8.3.1942(!) in die Kinderfachabteilung Waldniel. Als diese im Juli des Folgejahres aufgelöst wurde, gelangte er mit weiteren 18 kleinen Patienten in die Kinderfachabteilung Ueckermünde am Stettiner Haff. Am 8. Juli 1943 kam er dort an und verstarb am 20. d.M. Von den 19 Kindern des Transports aus Waldniel wurden 12 innerhalb des ersten Monats nach ihrer Ankunft ermordet.
19. Juli 2012, „Alte Kent-School enteignen?“
Mitunterzeichner Dr. Leidinger, Viersen, und der Leiter des Schwalmtaler Bauamtes äußerten sich zu den Forderungen des Arbeitskreises im Grenzlandkurier. Auch der Eigentümer wurde vom Grenzland-Kurier, Rheinische Post Viersen, befragt.
Meinungen zum „Waldnieler Appell“ im Grenzlandkurier
12. Juli 2012, „Waldnieler Appell“ des Arbeitskreises
Im Brief vom 19.6. an verschiedene Institutionen, z.B. Bistum, Kommunalgemeinde, Land NRW, appelliert der Arbeitskreis (s.u.) an die Verantwortlichen, einen würdigen Gedenk- und Erinnerungsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Kindereuthanasie“ in Waldniel-Hostert zu schaffen. Er fordert u.a., dass das gesamte Gelände unter Denkmalschutz gestellt wird und der Eigentümer ein überzeugendes Nutzungskonzept unter Berücksichtigung des zu schaffenden Gedenkortes vorlegt. Unter Umständen sei auch eine Enteignung in Erwägung zu ziehen. Umgehend sollen, so der Appell, die paramiltärische Nutzung des Geländes und die Horrorspiele unterbunden werden, um der Entwürdigung dieser NS-Opfer ein Ende zu machen. Unterzeichnet haben für den Arbeitskreis u.a. die Psychiater Dr. Friedrich Leidinger, Viersen, und Dr. Ralf Seidel, Mönchengladbach.
21. April 2012, Arbeitskreis zu Besuch
Am Samstag, dem 21. April 2012, besuchte der überregionale „Arbeitskreis zur Erforschung der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation“ anlässlich seiner Frühjahrstagung in Mönchengladbach-Rheydt den Ort der Kinderfachabteilung Waldniel und die Gedenkstätte. Andreas Kinast referierte über die Kinderfachabteilung Waldniel, Peter Zöhren über die Geschichte der Anstalt und über das Gedenken und Erinnern in Zusammenarbeit von Kommunal-, Kirchengemeinde und Schule.
Hierzu Artikel aus dem Grenzland-Kurier Viersen vom 20.4.
18. Februar 2012, Stolperstein in Krefeld
Zum Artikel der WZ vom 8. Januar 2012
27. Januar 2012, Gedenkstunde
Um 9 Uhr fand auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof die alljährliche Gedenkstunde statt, bei der unter dem Leitwort „Wider das Vergessen“ den Opfern der NS-Diktatur gedacht wurde.
Gestaltet wurde die Feier von Schülern der Europaschule Schwalmtal, die seit 25 Jahren die Patenschaft für die Gedenktstätte inne hat. Mehr als 150 Personen waren der Einladung gefolgt, Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I, Bürgermeister Reinhold Schulz, zahlreiche Ratsherren, die Pfarrer Aymanns und Thummes sowie Pastoralreferent F. Kursawa als Kirchenvertreter, Menschen aus der Waldnieler Behinderteneinrichtung des LVR sowie zahlreiche weitere interessierte Bürger.
Um 15 Uhr begann im Verwaltungsgebäude des LKH Viersen mit einer Ansprache des Chefarztes Dr. Leidinger die Gedenkstunde. Daran schloss sich ein Gang zu den „Stolpersteinen“ an, von wo die Busse der Gekrat die Patienten abtransportierten. Die Veranstaltung endete nach ca. 90 Minuten in der Johanniskirche.
26. Januar 2012, 25 Jahre Patenschaft
Der Grenzland-Kurier Viersen berichtet von der Patenschaft der Hauptschule Schwalmtal, heute Europaschule, für die Gedenkstätte Hostert. Artikel lesen/drucken
November 2011, Totengedenken
Berlin (kna) Der Bundestag hat sich für ein würdiges Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Morde der Nazis ausgesprochen. Es soll errichtet werden auf dem Gelände der Tiergartenstraße 4 in Berlin, wo die Dienststelle untergebracht war, welche den Massenmord an ca. 300.000 geistig Behinderten und Kranken organisierte.
Schwalmtal An Allerheiligen fand am Kreuz hinter der Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, das alljährliche Totengedenken statt, um den Opfern des Terrors aus Willkür und Menschenverachtung eine Stimme zu geben. Lichter wurden aufgestellt als Zeichen dafür, dass wir glauben, dass diese Frauen und Männer, diese Kinder, die in Hostert getötet wurden, in der neuen Welt Gottes leben und in seiner Hand geborgen sind.
Vor Allerheiligen erneuerte die Europaschule Schwalmtal gemäß ihrer Patenschaft von Anfang 1987 die Bepflanzung um den Kissenstein auf der Gedenkstätte. Schüler bemühten sich darüber hinaus, das Laub zusammenzukehren.
Oktober 2011, Pflege durch die Kommunalgemeinde
Mitte Oktober waren die Buchenhecke geschnitten und der Rasen gemäht. Der Bauhof der Gemeinde Schwalmtal hatte wieder ganze Arbeit geleistet.
18. September 2011, Zugangserlaubnis
Das aktuelle Schild warnt vor unbefugtem Betreten des Kent-School-Geländes. Es gibt für Nachfragen auch eine Email-Adresse an: kentschool@web.de
23. August 2011, Neuerscheinung
Herausgegeben von Lutz Kaelber und Raimund Reiter ist jetzt ein Sammelband erschienen, der sich mit „Kindermord und Kinderfachabteilungen im NS“, Gedenken und Forschung befasst. Andreas Kinast ist der Autor des Kapitels „Kindermord in Waldniel und die Legende vom Widerstand“. Das Buch kostet 39,80 €. Zum Verlagsinfo.
11. August 2011, Bürgermeister-Interview
Der Schwalmtaler Bürgermeister Schulz am 11. August in der RP Viersen:
„….. und ich ärgere mich über gleichgültige Hundebesitzer, die das Häufchen auf dem Bürgersteig liegen lassen. Das sind die kleinen Sachen, über die man sich ärgert. Im Großen stört mich die Kent School, aber da haben wir ja keinen Einfluss darauf, ob da was passiert. Was die Schlossbrauerei angeht,….“
7. Juli 2011, PID beschlossen
Mit deutlicher Mehrheit hat der Bundestag heute dem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Präimplantationsdiagnostik erlaubt. Damit ist es jetzt auch in der BRD möglich, Menschen zum frühesten Entstehenszeitpunkt zu selektionieren. Die Argumente, die diese Öffnung für bedenklich halten, wurden verworfen, ebenso auch z.B. der Einwand, dass es „kein Recht auf ein Kind und erst recht kein Recht auf ein makelloses“ geben würde (Ilja Seifert, Die Linken).
6. Juli 2011, LVR-Klinik Viersen
Im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung für die Mediziner und Pflegekräfte der LVR-Klinik Viersen informierte Andreas Kinast über die Morde in der Kinderfachabteilung Waldniel und die Verstrickung der leitenden Funktionsträger. Anschließend beantwortete er Fragen der Anwesenden.
Spannend wurde es, als ein Gast, die Veranstaltung war für die Öffentlichkeit zugänglich, nach dem hippokratischen Eid der mordenden Ärzte fragte. Der Leitende Arzt Dr. Leidinger wies daraufhin, dass Ärzte zu solchen Taten kommen und sowohl „toller Arzt“ als auch Mörder sein könnten. Er führte u.a. f den Mediziner Carl Schneider, Heidelberg, hin, der versucht habe, die Anstalt zu leeren, um die Behandlung der Heilbaren zu forcieren. Ein solides Wertesystem sei Voraussetzung, um Ähnliches zu verhindern. Dazu diene auch diese Fortbildung.
2. Juli 2011, Gedenkstätte – ein Spielplatz?
Die Ruhebank vor dem Gedenkstein wurde wie Tor, Pfeiler, Kreuz mit Schlamm beschmiert. Ein Rundstab wurde aus dem linken Torflügel herausgebrochen. Zerstörung und Dreck! Die Opfer der Nazi-Ideologie können sich nicht wehren.
Mai 2011, 2. Auflage mit Korrekturen
Kinast, „Das Kind ist nicht abrichtfähig …“ ist jetzt wieder im Handel, nachdem die erste Auflage erfreulicherweise innerhalb weniger Wochen verkauft war. Der Autor nutzte die Gelegenheit, um u.a. einige Angaben zur Geschichte der Gebäude zu korrigieren. So wird jetzt deutlich, dass der verbindende Mitteltrakt nicht in der NS-Zeit, sondern in den fünfziger Jahren unter den Engländern für ein Militärhospital erstellt worden ist.
21. April 2011, Pflegearbeiten Ehrenmal
Der Gemeindeauschuss von St. Mariae Himmelfahrt hat das Ehrenmal von 1962 wieder „auf Vordermann gebracht“. Bäume wurden gefällt, Rasen neu eingesät, Platten befestigt. Auch die Schrift auf den Tafeln von 1982 wurde nachgezogen.
27. März 2011, Kirchenzeitung berichtet
Die Kirchenzeitung für das Bistum Aachen berichtete auf Seite 3 über das 2010 erschienene Buch des Kempener Autors Andreas Kinast.
17. Februar 2011, Buchvorstellung in Waldniel
Mittels einer Beamer-Präsentation veranschaulichte der Autor Andreas Kinast vor mehr als 70 Zuhörern in der Gemeindebibliothek am Markt den Prozess, der zur Ermordung der geistig behinderten Kinder in Waldniel-Hostert führte. Detailreich schilderte er die Vorgänge in der Kinderfachabteilung, indem er sowohl aus schriftlichen Unterlagen als auch aus eigenen Augenzeugeninterviews zitierte. Als er die Fotos von Anneliese, einem Kind mit Down-Syndrom, zeigte, und anschließend den Brief eines besorgten Vaters und die rüde Antwort des Tötungsarztes Hermann Wesse vortrug, war die Betroffenheit der Anwesenden spürbar. Zum Schluss beantwortete Andreas Kinast Fragen der Zuhörer. Für den beeindruckenden Abend dankten sie dem Autor mit kräftigem Beifall.
9. Februar 2011, Kaufvertrag für die Kent School?
Laut Bericht der RP Viersen soll es einen notariellen Kaufvertrag für die Kent School geben. Erwerber soll eine Handelsgesellschaft aus dem Bergischen sein. Der Kaufpreis beträgt dem Vernehmen nach 1,5 Mill. Euro. Der Eigentümer Elmar Janssen wollte sich gegenüber der RP noch nicht dazu äußern.
3. Februar 2011, Buchvorstellung in Krefeld
Der Autor Andeas Kinast stellte in der Villa Merländer in Krefeld sein im Dezember erschienenes Buch „Das Kind ist nicht abrichtfähig…. “ vor. Über die gut besuchte Veranstaltung berichtete die WZ Krefeld.
27. Januar 2011, Gedenktag LVR Viersen
Am Samstag, dem 29. Januar berichtete die Rheinische Post Viersen von der Veranstaltung in Viersen. Die vier Plakate zur Kinderfachabteilung Waldniel waren im Eingang der Johanniskirche, der Anstaltskirche, aufgestellt, in der auf beeindruckende Art den Opfern der NS-Euthanasie gedacht wurde.
Gestaltet wurde diese Gedenkstunde von einer 10. Klasse der Europaschule Schwalmtal, welche seit 1988 die Gedenkstätte betreut. Wieder waren zahlreiche Bürger gekommen, so auch eine Gruppe von der Wohngruppe Waldniel des HPH, Vertreter von Politik und Kirche unter ihnen Bürgermeister Reinhold Schulz, sein Stellvertreter Kurt v.d. Flierdt, die Pfr. Aymanns und Thummes. Sogar der WDR drehte einige Passagen mit.
Bericht der RP Viersen vom 29. Januar 2011
22. Januar 2011, Buchvorstellung
In den Räumen der Sparkasse Krefeld in Waldniel stellte Autor Andreas Kinast sein Buch der Öffentlichkeit vor.
Rheinische Post/Grenzlandkurier Viersen RP-online
3. Januar 2011, Zugang zur Kent School?
Seit Kurzem hängt neben dem Hinweis auf den Eigentümer Elmar Janßen diese Info-Tafel an dem Zugangstor neben der Gedenkstätte.
8. November 2010, Neuerscheinung
In der angesehenen Reihe „Rheinprovinz“ des Landschaftsverbandes Rheinland ist das Buch von Andreas Kinast über die Kinderfachabteilung Waldniel erschienen.
Der Verlag schreibt u.a:
„Das vorliegende Buch präsentiert erstmals eine umfassende Analyse der noch vorhandenen Unterlagen dieser Abteilung. In akribischer Recherchearbeit förderte der Autor Andreas Kinast eine Fülle weiterer Materialien, wie Prozess-, Personal- und Krankenakten, die mit dem Themenkomplex zusammenhingen, zutage und wertete es aus. Zudem wurden die letzten noch lebenden Zeitzeugen vom Autor ausfindig gemacht und befragt. Sie steuerten zum Teil einzigartiges Material aus Familienbesitz bei. Entstanden ist eine präzise Dokumentation und eingehende Analyse der furchtbaren Vorgänge in der Kinderfachabteilung Waldniel in den Jahren 1941-43 und der Kinder-„Euthanasie“ in der NS-Zeit.“ Weitere Informationen
7. Oktober 2010, Pflegearbeiten der Europaschule
Vor 23 Jahren übertrug der Gemeinderat der Hauptschule, heute Europaschule Schwalmtal, die Patenschaft für die Gedenkstätte. In diesem Herbst waren wieder wie in den Vorjahren Jugendliche aus den Klassen 9 und 10 bereit, die Pflege fortzuführen.
17. Juli 2010, Immobilienmakler HIC
Der Immoblilienmakler Hoersch, Nettetal, bietet jetzt das Areal in Waldniel-Hostert zum Kauf an. Interessant sind die Illustrationen, ein aktueller Film über die Gebäude und die Kirche, Grund- und Aufrisse verschiedener Gebäude aus den Jahren 2001 ff. und verschiedene Lagepläne. Dieses detaillierte Angebot war lange Zeit zu finden unter dem Link Immobilienscout24.
16. Juni 2010, Projekt Memoo im Internet
Mittlerweile finden sich Informationen zur Gedenkstätte und zur Geschichte von Waldniel-Hostert im Internet-Portal des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Krefeld im Rahmen des deutsch-niederländischen Projekt „Memoo“. Projekt Memoo/Info
12. Juni 2010, Führung abgesagt
Für diesen Tag war eine Führung von der Kirche St. Mariae Himmelfahrt aus über die Gedenkstätte bis in die ehemalige Kinderfachabteilung und Anstaltskirche geplant. Wegen der Gefährdung durch die baulichen Gegebenheiten musste sie leider abgesagt werden. Nähere Informationen dazu RP v. 2. Juni und RP v. 3. Juni 2010.
04. Juni 2010, Fronleichnam
Aufgrund der trockenen Witterung wurde dieses Jahr wieder auf der Gedenkstätte das Fronleichnamsfest von St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide gefeiert. Pfarrer K.W. Koerschgens rief während der Messe die Opfer der NS-Euthanasie in Erinnerung, auf deren Gräbern die Gläubigen gerade standen.
19. Mai 2010, Meinungen zur Präsentation
„Uns hat diese Ausstellung beeindruckt und berührt“.
Julia F.,10c der Europaschule Schwalmtal
„Unbegreiflich noch immer! Danke dafür, dass die Erinnerung wach gehalten wird!“
Uwe M.
„Eine gute und wichtige Sache. Nie darf so etwas in Vergessenheit geraten!“
Christa B.
„Das haben wir, mein Sohn war Schüler der Kent-School, nicht gewusst. Es gab nur Gerüchte.“
Besucherin
„Zu einem Erholungswochenende waren wir in Hadamar. Wir haben da die Euthanasie-Gedenkstätte mit dem Vergasungsraum besucht. Der war klein, ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie da so viele Menschen rein passten……“
R., Besucher
„Es muss damit endlich mal Schluss sein!“
Besucherin
18. Mai 2010, Rathaus Waldniel
Vom 13. April an waren fünf Wochen lang im Foyer des Rathauses in Waldniel vier Schautafeln zu sehen, die bereits im Ev. Gemeindezentrum Lobberich ausgestellt waren. Sie informierten die Öffentlichkeit über die „Kent-School Hostert“ als Nazi-Tötungsanstalt für geistig und körperlich behinderte Kinder und die Bemühungen in der Gemeinde Schwalmtal, das Gedenken an die Opfer der Nazi-Euthanasie wach zu halten.
18. Mai 2010, Prof. Kaelber zu Besuch
Prof. Lutz Kaelber, Vermont/USA, suchte zum zweiten Mal die Gedenkstätte auf und informierte sich dort über die Ausdehnung des Anstaltsfriedhofs und die vermutete Lage der Kindergräber. Danach reiste er weiter nach Dortmund-Aplerbeck zum nächsten Standort einer KFA in NRW, dann weiter nach Lüneburg, wohin Sommer 1943 38 kleine Waldnieler Patienten transportiert wurden. Von ihnen erlebten 11 das Kriegsende.
Prof Kaelber informiert auf seiner Website über die Nazi-Verbrechen an behinderten Kindern in Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen sowie über die Erinnerungsarbeit an den betreffenden Orten. Jetzt ist auch Waldniel darin zu finden. Zur Kinderfachabteilung Waldniel
5. Mai 2010, Projekt Memoo – denkwürdige Orte
Vor Ort informierte sich die Projektleiterin Frau Dr. Schupetta, Stiftung Merländer/Stadtarchiv Krefeld, zusammen mit ihrem Mitarbeiter Herrn Ostrowski über die Gedenkstätte Waldniel-Hostert. Bei dem Gespräch waren u.a. anwesend Herr Tiskens, Gemeindeverwaltung Schwalmtal, und Herr Hubert van Horrick, Schulleiter i.R.
Ziel des Projekts ist es, ca. 20 Stätten des Gedenkens im deutsch-niederländischen Grenzraum zu vernetzen. Weitere Informationen
29. April 2010, Eine Idee für Hostert
Laut Rheinische Post, Viersen, vom 29. April planen die Eheleute Fiene, Krefeld, auf dem Gelände Reiter auszubilden, Pferde zu schulen und ein kleines Hotel einzurichten. Für Samstag, den 5. Juni, haben sie das Gelände gemietet, um dort an einem Tag der Offenen Tür ihre Idee des „Connected Riding“ vorzustellen. Die RP berichtet ausführlich. Auch der Eigentümer Elmar Janssen und das Planungsamt der Gemeinde Schwalmtal kommen im dem Zeitungsartikel zu Wort.
24. April 2010, Führung
An dieser Veranstaltung nahmen etwa 25 Personen im Alter zwischen 9 und 75 Jahren teil. In der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, erfolgte ausgehend von den sakralen Gegenständen aus der ehemaligen Anstaltskirche eine Einführung in die Geschichte von Hostert sowie des Nazi-Euthanasie-Programms mit den Morden in der Kinderfachabteilung Waldniel.
Auf der Gedenkstätte wurde der Opfer gedacht. Ein Raum in der ehemaligen KFA, hier waren die Kleinsten untergebracht, wurde aufgesucht. Zum Schluss der kostenlosen Führung konnten die Teilnehmer einen Blick in die prächtig ausgemalte Kirche werfen, durften aber nicht fotografieren. Denn der Eigentümer hatte das Fotografieren untersagt.
27. Januar 2010, Gedenkstunde 2010
Weiße Rosen erinnerten an die ermordeten Kinder, die hier in Waldniel-Hostert begraben wurden, an die Opfer in den Vernichtungslagern und zugleich an die Münchener Studenten, die ihren Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft mit dem Leben bezahlten.
Die von den 10. Klassen der Europa-Schule Schwalmtal gestaltete Feier zum 27. Januar beeindruckte. Die zahlreichen Gäste kamen von der Realschule Schwalmtal, aus Rat und Verwaltung, darunter Bürgermeister Schulz, aus Politik, Kirche und Nachbarschaft.
RP, Grenzland-Kurier Viersen, vom 29. Januar.
22. Januar 2010, Filmaufnahmen
Am 22. Januar 2010 fanden in und vor den verlassenen Gebäuden in Hostert Dreharbeiten zu dem deutsch-norwegischen Film „Home for Christmas“ statt. Ort der Handlung ist der Kosovo zur Weihnachtszeit. Hauptperson ist ein kleiner Junge, der Weihnachten feiern will.
22. Dezember 2009, Memoo – denkwürdige Orte
Die Landeszentrale für politische Bildung NRW hat der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld rund 30.000 Euro für das deutsch-niederländische Projekt „Memoo – denkwürdige Orte“ bewilligt. Wie die Stadt vergangene Woche mitteilte, widmet sich das Projekt mit Partnern aus den Niederlanden den Orten, die bislang von der Tourismusförderung eher ausgeklammert wurden. Das seien etwa die Kriegsgräberanlage in Ysselsteyn, das Museum Liberty Park in Overloon, die Kriegsgräberstätten bei Kleve, die verlassene Synagoge in Issum, die Gedenkstätte für die Kindereuthanasie in Waldniel-Hostert und die Villa Merländer in Krefeld, der Sitz der NS-Dokumentationsstelle, hieß es. Niederländische und deutsche Experten wollen populäre Ortsbeschreibungen erarbeiten, die im Internet zum Mitnehmen bereitgestellt werden sollen. (Quelle: Rheinische Post, Krefeld)
7. Dezember 2009, Landgericht Mönchengladbach
Heute wurden in Mönchengladbach die beiden Männer, Vater (58) und Sohn (30), die in den Cannabis-Anbau in Hostert verwickelt gewesen gewesen waren, zu einem Jahr bzw. zwei Jahren Gefängnis mit Bewährungverurteilt. Der Sohn muss eine Geldbuße von 5.000 € zahlen, der arbeitslose Vater 250 Arbeitsstunden leisten. (RP Viersen v. 8.12.09) Die Rheinische Post berichtete online: Prozess wegen Hanf-Anbau in Hostert
17. November 2009, Kinderfachabteilungen
Prof. Lutz Kaelber aus Vermont/USA, der vergangenes Jahr Waldniel-Hostert aufsuchte und sich über die Gedenkarbeit vor Ort informieren ließ, hat jetzt ins Internet eine Website gestellt, die detailliert alle Kinderfachabteilungen im deutschen Herrschaftsgebiet aufführt und die unterschiedlichen Ansätze zum Gedenken an die Opfer dokumentiert. (Achtung: Angaben zu versch. Einrichtungen fehlen noch z.Z.):
http://www.uvm.edu/~lkaelber/children/
8. November 2009, Gedenken in Lobberich
Während einer Gedenkstunde zur Pogromnacht im Ev. Gemeindezentrum, Steegerstraße, informierte der pensionierte Hauptschullehrer Peter Zöhren die Anwesenden über die Nazi-Euthanasie und die Morde in der Kinderfachabteilung Waldniel-Hostert. Vier große Plakate illustrierten die Ausführungen und sind im Ev.Gemeindezentrum noch bis Ende Januar 2010 zu sehen. Bericht der RP vom 10.11. 2009
28. Oktober 2009, Patenschaft/Pflege
Wie alljährlich im Herbst waren Schüler und Schülerinnen der Hauptschule-Europa-Schule Schwalmtal auf der Gedenkstätte, um den Müll zu entfernen und das Laub zu kehren. Der Gedenkstein wurde gründlich gereinigt, freigeschnitten und bepflanzt. Auch die Ruhebank, die 1999 von einer britischen Einheit gestiftet worden war, wurde gesäubert.
24. Oktober 2009, Kriegsspiele
Samstagnacht war der Gebäudekomplex Ort einer sogenannten „Nacht-Operation“. Junge Leute in Militärkleidung, ausgerüstet mit täuschend echt nachgebildeten Waffen, spielten Krieg. Security gewährte am Tor ausgewählten Personen den Zutritt. Dem Vernehmen nach sollen 15 € als Eintritt zu zahlen gewesen sein.
5. September 2009, Gebäudeschäden
Bei der Führung durch die Kirche Anfang September war die Zunahme der Gebäudeschäden im Vergleich zum Frühjahr augenscheinlich.
18. April 2009, Führungen durch Hostert
An drei Samstagen im Frühjahr und Sommer trafen sich zur Führung durch Hostert bzw. die Kent-School ingesamt mehr als 180 Personen in der Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide.
Nach einer halbstündigen Information über die schwierige Geschichte wurde zuerst der ehemalige Anstaltsfriedhof, jetzt die Gedenkstätte, aufgesucht. Hier gedachten die Besucher der ermordeten behinderten Kinder und der 1044 aus Hostert abtransportierten erwachsenen geistig behinderten und psychisch kranken Patienten.
Da der Eigentümer E. Janssen freundlicherweise den Zugang gestattet hatte, konnten danach Räume der ehemaligen „Kinderfachabteilung“ und die entweihte Kirche besucht werden. Das Betreten des Geländes und der Gebäude geschah auf eigene Gefahr, denn Eigentümer und Veranstalter hatten eine Haftung ausschlossen. Dadurch war der Bewegungsraum zum Leidwesen mancher Besucher eng begrenzt.
16. April 2009, Cannabis-Plantage im Keller
Laut Pressemitteilung der Kreispolizei Viersen wurde heute Morgen durch Beamte der Kripo Nettetal, einer Einsatzhundertschaft Mönchengladbach und mehreren Diensthundeführern das Gelände der ehemaligen Kent-School durchsucht. In einem Keller wurden in zwei separaten Räumen 1500 Cannabis-Pflanzen von ca. 50 cm Größe gefunden, die durch entsprechende Beleuchtung und Belüftung fachmännisch versorgt in ein bis zwei Wochen vor ihrer Erntereife standen. Bei der Durchsuchung der Gebäude wurden keine Personen angetroffen. Ermittlungen zu Betreibern und Hintermännern dauern noch an.
Westdeutsche Zeitung vom 17.4.09
15. April 2009, Nickelback
Die kanadische Rockgruppe Nickelback trat am 8. September 2008 in der Köln-Arena auf. Zuvor gab es in der Kirche ein Foto-Shooting. Das Bild zeigt die Musiker vor den Fenstern der Seitenkapelle in der ehemaligen Anstaltskirche. Weitere Fotos lassen sich im Internet finden. (Quelle: nickelback.com)
27. Januar 2009, Gedenkstunde
SchülerInnen der Klasse 10 der Hauptschule Schwalmtal gestalteten wie in den Vorjahren die Gedenkstunde für die Opfer der Nazi-Euthanasie anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945. Schulleiter Arthur Siemes erinnerte an das Schicksal der Patienten in der Heil- und Pflegeanstalt und in der Kinderfachabteilung Waldniel. „Stolpersteine“ im Rasen und Schilder mit Namen und Alter der kindlichen Opfer machten die unheilvolle Vergangenheit sichtbar. Silber gestrichene Kiesel in der Hand ließen die Kälte spüren, die zu überwinden alle Teilnehmer aufgerufen wurden.
Viele Gäste waren gekommen, Bürgermeister Reinhold Schulz, stellvertr. Bürgermeister Kurt v.d. Flierdt, Fraktionsvorsitzender Höckendorf, weitere Vertreter des Rates und van Grimbergen von der Verwaltung der Gemeinde Schwalmtal, Pfarrer Aymanns und Pastoralreferent Kursawa von der kath., Pfarrer Thummes von der evangelischen Kirche, Schüler und Schülerinnen aller weiterführenden Schulen und zahlreiche Bürger.
Januar 2009, Ausstellung im Rathaus
Eine Bilderwand der Hauptschule Schwalmtal wurde für eine Woche im Rathaus der Gemeinde aufgestellt. Sie informierte die Öffentlichkeit über die Erinnerungsarbeit der Schule von 1988 an und lud zur Gedenkfeier ein.
19. November 2008, Berufskolleg Geilenkirchen
Am Mittwoch, dem 19.11.2008, besuchte die Klasse 12 (Bau) des 50 km entfernten Berufskollegs Geilenkirchen die Gedenkstätte, gedachte der unschuldigen Opfer der Nazi-Euthanasie und suchte dann die Räume der ehemaligen Kinderfachabteilung Waldniel sowie die entwidmete Anstaltskapelle auf.
1. Oktober 2008, Pflegearbeiten
Schüler der 10. Klasse der Hauptschule Schwalmtal fegten das Laub, mulchten, erneuerten die Bepflanzung um den Gedenkstein, reinigten die Ruhebank, sammelten die dicken Äste vom Rasen und nahmen den Plastikmüll aus dem Korb am Eingang mit.
6. Oktober 2008, 20 Jahre Gedenkstätte/Patenschaft
1988 wurde der ehemalige Anstaltsfriedhof als Gedenkstätte für die Opfer der Nazi-Euthanasie der Öffentlichkeit übergeben. Ein Jahr zuvor hatte der Rat der Gemeinde Schwalmtal der Hauptschule Schwalmtal die Patenschaft übertragen.
Anlässlich des Schulfestes „40 Jahre Hauptschule“ dokumentierte eine Bilderwand die Erinnerungsarbeit der vergangenen Jahre.
Zwei Hefte wurden zum Verkauf angeboten, die über die Anstalt, die Gedenkstätte und die Patenschaft informieren: „Heimatbote Schwalmtal 2008“ und „Nebenan – eine andere Welt“ (s.a. Links/Literatur). Das Foto zeigt Kurt v. d. Flierdt, 1. stellv. Bürgermeister, und Hubert v. Horrick, Ex-Schulleiter und -CDU-Ratsherr, im Gespräch.
10. August 2008, Pax Christi Aachen
Anlässlich des 60jährigen Bestehens der katholischen Friedensbewegung Pax Christi Deutschland führte Pax Christi Aachen eine Friedensroute mit dem Rad durch das Bistum bis zum Gründungsort Kevelaer durch. Auf dem Weg dorthin machten sie am Sonntagvormittag Halt auf der Gedenkstätte in Hostert, ließen sich über die Geschichte informieren und gedachten der Opfer der Nazi-Euthanasie. Der Weg führte sie anschließend zum Gedenkstein für die niederländischen Zwangsarbeiter aus Roermond in Dülken.
25. Mai 2008, Prof. Lutz Kaelber
Am Sonntag, dem 25. Mai 2008, besuchte Prof. Lutz Kaelber, der an der Universität Vermont/USA Soziologie lehrt, die Gedenkstätte Waldniel-Hostert. Er beschäftigt sich z.Z. mit der vergleichenden Erforschung der Erinnerungsarbeit an den ehemaligen Euthanasie-Stätten im Nazi-Herrschaftsgebiet.
Informiert wurde der Gast über die Bemühungen in Schwalmtal von dem 1. Stellvertretenden Bürgermeister Kurt van der Flierdt, vom Vertreter der Pfarre St. Mariae Himmelfahrt Pastoralreferent Franz Kursawa, dem Schulleiter der Hauptschule Arthur Siemes, dem ehemaligen Schulleiter und Ratsherrn Hubert van Horrick, dem ehemaligen Vorsitzenden der Lebenshilfe für geistig Behinderte im Kreis Viersen Horst Bessel und Lehrer i.R. Peter Zöhren. Im Gespräch erklärten alle Beteiligten aus Gemeinde, Kirche und Schule ausdrücklich, dass ihre Institutionen auch weiterhin die Pflege und Unterhaltung der Gedenkstätte als dauerhafte Verpflichtung betrachten werden. Nach dem Austausch im Raum der Gemeinde unter der Kirche St. Mariae Himmelfahrt schloss sich ein Gang über die Gedenkstätte an, wo Prof. Kaelber eine Staude pflanzte. Horst Bessel betete: „Herr, hilf uns zu verhindern, dass sich dies Geschehen wiederholt. Das Recht auf Leben und die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft müssen behinderten Menschen sicher bleiben. Herr, sie brauchen deinen Schutz! ….“ Nach diesem fürbittendes Gebet wurden die ehemalige Anstaltskirche und die Räume der KFA Waldniel aufgesucht.
22. Mai 2008, Fronleichnam
Am Donnerstag, dem 22. Mai, feierte wie alljährlich die Pfarre St. Mariae Himmelfahrt mit Ehrendomherrn Dr. Besgen die Messe zum Fronleichnamsfest auf der Gedenkstätte. Dieses Jahr hatten Gläubige aus der Sektion Hehler die Vorbereitungen getroffen.
Ein Lektor trug die Fürbitten vor:
Wir stehen auf den Gräbern der geistig kranken und geistig behinderten
Patienten, die durch die menschenverachtende Nazi-Ideologie zu Tode gekommen sind.
Auch heute ist Leben, ungeborenes, altes, behindertes unproduktives, in Gefahr.
Wir bitten dich:
– Gib uns deinen guten Geist, der uns hilft, das Böse vom Guten zu
unterscheiden.
– Gib uns den Mut, dass wir uns tatkräftig für das Leben einsetzen,
damit wir so Zeugen deiner Menschenfreundlichkeit werden.
Nach einer Gedenkminute setzte ein Messdiener als sichtbares Zeichen diesen Strauß vor dem Stein in die Erde.
6. Mai 2008, Pflegearbeiten
Sieben Jugendliche aus der 8c der Hauptschule Schwalmtal sorgten für einen neuen Anstrich der Ruhebank. Zuerst musste der alte Lack herunter.
Zur selben Zeit wurde durch den Bauhof der Gemeinde Schwalmtal der Rasen geschnitten. Durchschnittlich benötigt die Gedenkstätte im Jahr eine Arbeitstunde pro Woche. Heute waren drei Arbeiter am Werk.
1. April 2008, Kein Aprilscherz
Die Hotelplanung ist kein Aprilscherz, aber vielleicht doch nur heiße Luft? Markus Tichter von der Düsseldorfer „Planungsgruppe B“ stellte, laut Grenzland-Kurier vom 3. April, dem Ausschuss das Konzept für einen „Wellness-Tempel“ vor, mit Restaurant in der entweihten Kirche und Hotel mit Gästehaus in den übrigen Gebäuden. Dahinter solle ein See entstehen, über den eine Brücke zu einem Spa-Zentrum führe. Jedoch räumte Tichter auf Befragen ein, dass es für diese Planung noch keinen Betreiber gäbe, sondern der Entwurf der Suche nach einem Investor diene.
Am 15. April 2008 beschloss der Gemeinderat, der Bebauungsplan werde entsprechend den oben skizzierten Wünschen geändert, w e n n ein Erfolg versprechendes Konzept vorliegen würde. Zum Bericht der RP Viersen vom 3. April 2008.
November 2008, Denkmalbörse Leipzig?
Auf dem Portal der Leipziger Messe http://www.denkmal-boerse.de fanden Sie, unter Kloster Schwalmtal oder Kent Schule ein aktuelles Verkaufsangebot des Nettetaler Geschäftsmanns Elmar Janssen. Seine Preisvorstellung: 2,9 Mill.
24. Februar 2008, Sterbehilfe in Belgien
Die Kirchenzeitung für das Bistum Aachen berichtete.
28. Januar 2008, Gedenkstunde
Am Montag, dem 28. Januar 2008, 10 Uhr, fand auf der Gedenkstätte in Waldniel-Hostert die alljährliche Feier statt, bei welcher der Opfer der Nazi-Herrschaft gedacht wurde. Neben dem Schulleiter Arthur Siemes waren anwesend Bürgermeister Schulz, Vertreter des Rates, Pfr. Thummes von der ev. und Pastoralreferent Kursawa von der kath. Kirchengemeinde, eine Reihe Bürger sowie zahlreiche Jugendliche aus den weiterführenden Schulen. Die Veranstaltung wurde wieder gestaltet von Schülern der Hauptschule Schwalmtal, die sich diesmal mit der Frage: Wann ist der Mensch ein Mensch? auseinandergesetzt hatten. Im Kunstunterricht hatten sie Figuren aus gelbem Karton gestaltet, die jeweils ein in der Kinderfachabteilung Hostert ermordetes Kind repräsentierten, z.B. Wilhelmine, 14 Jahre. 28 Namen wurden vorgetragen, stellvertretend für die Kinder, die in Hostert gestorben waren. Nach der Feier meinte ein Junge: „D as hat mich traurig gemacht. Das war schon krass, was da gelaufen ist“. Ein Mädchen, 14 J., äußerte: „Ich war traurig. Ich habe überlegt, dass zwei Kinder genauso alt waren wie ich“.
12. Januar 2008, Funkstille in Hostert
Rheinische Post, Grenzland-Kurier, Viersen. Laut IHK Mittlerer Niederrhein ist im Handelsregister Krefeld unter HRA 5549 die Kloster Schwalmtal GmbH & Co KG, Bahndamm 3, 41334 Nettetal, eingetragen, die sich mit der Verwaltung der Grundstücke und Gebäude in Hostert beschäftigt. Informationen zur Versteigerung.
12. Oktober 2007, Pflegearbeiten
Wie jeden Herbst sammelten Jugendliche aus den 10. Klassen der Hauptschule Schwalmtal auf der Gedenkstätte Müll, kehrten Laub, säuberten die von den Briten 1999 gestiftete Ruhebank und erneuerten die Bepflanzung um den Gedenkstein.
16. August – 2. Oktober 2007, Hostert zu kaufen!
Seit einigen Tagen hängt am Gerüst vor dem denkmalgeschützen Antonius-Haus der Franziskaner das Banner: ZU VERKAUFEN. Der Bebauungsplan schreibt bislang die Nutzung durch einen Hotelbetrieb vor, wobei die beiden Gebäude an der Straße dem Denkmalschutz unterliegen. Offensichtlich will aber niemand zu den gegebenen Bedingungen investieren. Wartet man jetzt auf den Verfall, der den Denkmalschutz obsolet machen wird?
In den Regionalnachrichten im Radio meldet am 28. August der WDR 2: „Kent-School im Internet zu ersteigern. Die ehemalige Kent-School in Schwalmtal im Kreis Viersen wird im Internet versteigert. Bei einem Auktionshaus wird das frühere Areal der Britischen Rheinarmee für rund drei Millionen Euro angeboten. Erst im vergangenen November war die 180.000 Quadratmeter große Fläche samt der historischen Jugendstilgebäude an einen Nettetaler Investor verkauft worden.“ Einige Aussagen der Kurzmeldung sind falsch. Richtig ist: Die Immobilie wird nicht versteigert, sondern zum Kauf angeboten (s.u.). Es sind nicht 180.000, sondern nur ca. 108.000 m2. Der Investor hat das Objekt nicht gekauft, sondern bei einer Zwangsversteigerung erworben.
Auch bei www.immobilienscout24.de/42253778 hat Elmar Michael Janssen eine Anzeige für das Areal geschaltet, diesmal ohne Preisangabe. Eine Reihe Fotos illustrieren den Zustand der Anlage. Anfang vergangenen Jahres wurden sie für das Gutachten über den Verkehrswert anlässlich der Zwangsversteigerung erstellt.
Elmar Michael Janssen hat seit Mitte Juli bei Ebay ein Anzeige geschaltet. Darin bietet er Hostert zum Kauf an und fordert einen Quadratmeterpreis von 26,95 €. Mit einem Tausch gegen eine Yacht oder einen Oldtimer wäre er auch zufrieden. Erst am 20. November 2006 hatte Janssen das Gelände ersteigert. Und was wird jetzt aus Hostert? Weitere Infos und Meinungen aus Schwalmtal zu diesem Angebot unter dem obigen Datum bei: www.grenzland-nachrichten.de
6. Juli 2007, Spätabtreibung
Heute wird Tim, ein Kind mit Down-Syndom, in Quakenbrück zehn Jahre alt. Er überlebte seinerzeit die eigene Abtreibung, obwohl er stundenlang unversorgt blieb. Seine Mutter hatte sich damals nicht in der Lage gesehen, den Jungen groß zu ziehen, nachdem sie die Diagnose durch eine vorgeburtliche Untersuchung erfahren hatte. Er kam in eine Pflegefamilie, die seitdem für das schwer behinderte Kind sorgt. (RP vom 5. Juli 2007)
CDU-Ethikexperte Hüppe zur Spätabtreibung
Tim wird jetzt zehn Jahre alt. Eigentlich sollte sein Geburtstag sein Todestag sein.
Hüppe: Es ist gut, dass Tim lebt und eine gute Familie hat. Auf der anderen Seite steht er natürlich dafür, dass viele Kinder es nicht geschafft haben. Tim war sozusagen Anlass, die Abtreibungsmethode in solchen Fällen zu ändern. Jetzt werden die Kinder mit einer Spritze ins Herz schon im Mutterleib getötet, damit man sicher ist, dass sie tot sind.
Aber ist das „Oldenburger Baby“ nicht ein Einzelfall?
Hüppe: Laut Ärzteschaft nicht. Das Thema ist ein großes Tabu, weil es furchtbar ist. Wir müssen davon ausgehen, dass viel mehr behinderte Kinder bei Spätabtreibungen getötet werden, als die offizielle Statistik ausweist. Was müsste der Gesetzgeber bei Spätabtreibungen ändern?
Hüppe: Da müssen Sie mich nicht fragen! Ich will ein Verbot, habe schon zig Initiativen ergriffen, mehrere Anfragen im Parlament gestartet, Anträge meiner Fraktion mitformuliert. Aber nicht einmal eine Beratungspflicht hatte ein Chance. Dabei stehen Frauen natürlich unter Diagnose-Schock, wenn sie in einem späten Stadium der Schwangerschaft von einer möglichen Krankheit oder Behinderung ihres Kindes erfahren. Es ist doch grotesk, dass in Deutschland mit allen Möglichkeiten der modernen Medizin ein im sechsten Monat geborenes Kind am Leben gehalten wird. Und im Nachbarzimmer wird ein Kind, das weiter entwickelt ist, abgetrieben. Nur der Aufenthaltsort entscheidet: Sobald ein Kind nicht mehr im Mutterleib ist, wird es vom gesamten Polizeiapparat geschützt.
Kann man das Leben Ungeborener gegen den Willen der Eltern schützen?
Hüppe: Ich glaube schon. Es hat sich inzwischen ein Automatismus eingespielt. Nach der Diagnose einer möglichen Behinderung des Ungeborenen wird der Frau häufig gleich ein Abtreibungstermin genannt, sagen mir Fachleute. Wenn in dieser Ausnahmesituation der Weg gleich gewiesen wird, hinterfragt man nicht mehr.
Sie selbst haben ein behindertes Kind. Was sind Ihre Erfahrungen?
Hüppe: Ich habe drei angenommene Kinder, eins ist behindert. Ich wollte meinen Sohn nicht missen. Er hat Spina bifida (offener Rücken). Das ist häufig Grund für eine Abtreibung. Natürlich gibt es Schwierigkeiten. Aber wer Menschen mit Spina bifida kennt, weiß, dass sie nicht unglücklich sind.
Margarete van Ackeren führte das Interview. Rheinische Post vom 5. Juli 2007.
(Siehe auch Meldung vom 21.03.2006 zum gleichen Thema)
7. Juni 2007, Fronleichnam
Wie in den vergangenen Jahren zogen die Gläubigen der Pfarre St. Mariae Himmelfahrt betend und singend von der Kirche an der Waldnieler Heide zur Gedenkstätte und feierten dort die Eucharistie mit Ehrendomherr Dr. Achim Besgen.
22. und 28. Mai 2007, Exploris 2007
Im Rahmen des Pfadfinderlagers Exploris 2007 in Schwalmtal informierten sich über 50 Personen über die sogenannte Kinderfachabteilung und die Nazi-Verbrechen an behinderten Kindern in Hostert. Nach einer Einführung im Pfarrheim an der Waldnieler Heide gedachten die Teilnehmer in einer Schweigeminute auf der Gedenkstätte der Opfer der Nazi-Euthanasie und besuchten dann Block I, das ehemalige Schutzengelhaus der Franziskaner, in der 1942/43 der Arzt Hermann Wesse und zwei Krankenschwestern die Kinder ermordeten. Zum Schluss besichtigte man die ehemalige Anstaltskirche, die mittlerweile deutliche Spuren des Verfalls zeigt.
10. Mai 2007, Lokale Agenda
Eine Radtour zu historisch bedeutsamen Orten in Schwalmtal führte den Arbeitskreis „Lokale Agenda in Schwalmtal“ mit Dr. Deppe auch zur Gedenkstätte. Als Zeichen des Gedenkens legten die Besucher weiße Rosen auf den Stein mit der Inschrift „Den unschuldigen Opfern“.
4. Mai 2007, Pflegearbeiten der Hauptschüler
SchülerInnen aus einer neunten und einer zehnten Klasse der mit der Patenschaft betrauten Hauptschule beseitigten Plastikmüll, sammelten Äste, wuschen die Bank ab und erneuerten die Bepflanzung um den Gedenkstein.
16. März 2007, Tor von Fa. Sanders repariert
Am Freitag, dem 16. März, war das Tor frisch gestrichen wieder am angestammten Platz. Ralf Mocken, Geschäftsführer der Firma Sanders Tiefbau, hatte es aufwendig herrichten lassen. Neue Rahmen aus Vierkant-Stahl waren nötig geworden, weil die alten nach 45 Jahren durchgerostet waren. Die Kosten für diese Maßnahme trug das Schwalmtaler Unternehmen.
27. Februar 2007, Leasing-Betrug?
Die Westdeutsche Zeitung, Krefeld, meldet: Kent-School. Drei Baumaschinen der Marke Caterpillar benötigte Traberzüchter Frank H. (Name geändert) angeblich für das Gelände der Kent-School in Waldniel, das er zum „Pferde-Hotel“ umbauen wollte. Eine Gladbacher Baufirma habe den Auftrag übernommen. Das Unternehmen bezog die Maschinen bei einem Händler in Dorsten. Der 56-Jährige schloss mit der Krefelder Firma GFL von Theo Fabry einen Leasingvertrag: Die GFL bezahlte den Maschinen-Lieferanten, die drei Caterpillar gingen an die Immobilien GmbH von H. Die zahlte die Raten an die GFL. Wenig später verkaufte das Ehepaar seine GmbH an einen Italiener. Die Leasing-Raten blieben aus, der Italiener war nicht aufzufinden.
Verschwunden waren auch die drei Baumaschinen: In Waldniel war dort nie damit gearbeitet worden. Nach Ermittlungen von Alfred Schwanebeck war eine der drei Baumaschinen, die der GFL gehören, an einen (ahnungslosen) Fachhändler verkauft worden. Zwei weitere Maschinen sind verschwunden.
Übrigens: Die Kent-School ist mittlerweile zwangsversteigert worden.
Westdeutsche Zeizung, Krefeld.
2. Februar 2007, Ort als Hundeklo missbraucht
Fast 20 Jahre Arbeit in der Hauptschule Schwalmtal:
Leserbrief in der Rheinischen Post, Grenzland-Kurier, Viersen
29. Januar 2007, Gedenkstunde
Am Montag, dem 29. Januar, fanden wieder viele Jugendliche aus Haupt- und Realschule, dem Gymnasium, und der Schule an der Schwalm sowie zahlreiche Bürger, unter ihnen Bürgermeister Schulz, mehrere Ratherren, Vertreter des Heilpädagogischen Heims, der Lebenshilfe, der Hospiz-Bewegung und der Pfarrgemeinde St. Mariae Himmelfahrt den Weg zur Gedenkstätte.
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter der gastgebenden Hauptschule, Werner Schiffhorst, erinnerten Schülerinnen der Klasse 10e in einer Leseszene an das Schicksal der in der Nazi-Zeit umgekommenen, ermordeten geistig Kranken und Behinderten: ein Rentner, geistig behinderter Anstaltsschneider, wird nach Uchtspringe verlegt, angeblich um Uniformen zu schneidern. Drei Tage später erfährt die abgebende Einrichtung, der Patient sei plötzlich an einer Lungenentzündung verstorben. Konrektor Siemes mahnte die Zuhörer eindringlich, dass sich nie mehr die Frage stellen dürfe, ob ein Mensch lebenswert oder lebensunwert sei. Als Zeichen der Erinnerung wurde ein Trockengesteck vor dem Gedenkstein niedergelegt.
26. Januar 2007, Arbeit auf der Gedenkstätte
Am Freitag, dem 26. Januar, mühten sich Schüler aus einer neunten Hauptschulklasse ab, für die Feierstunde Laub, Äste und Hundehaufen zu entfernen. Gut, dass es ordentlich gefroren hatte!!!
An demselben Vormittag wurde von der Schwalmtaler Firma Sanders das schmiedeeiserne Tor aus dem Jahre 1962 zur Reparatur abgeholt. Es soll jetzt einen neuen Rahmen erhalten. Unten rechts ist der Rahmen durchgerostet.
9. Januar 2007, Bauarbeiten?
Ein Gerüst – erstes Anzeichen für die Realisierung großer Ideen des neuen Eigentümers? Der gelbe Anstrich der Frontseite des denkmalgeschützten Gebäudes stammt noch vom Vorbesitzer. Der Geschäftsmann Elmar Janssen ersteigerte das Objekt am 20. November 2006.
20. November 2006, Hostert versteigert
Am Montag, dem 20.11., ersteigerte der Geschäftsmann Elmar Michael Janssen aus Nettetal das Gelände der ehemaligen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel-Hostert/Kent-School im Amtsgericht Viersen vor ungewöhnlich großem Publikum. Zu seinen Plänen befragt, erklärte er draußen im Gang, er werde sich mit der Gemeinde Schwalmtal abstimmen. Eine Auskunft über die Zukunft der ehemaligen Anstalt mit der wechselhaften Geschichte gab er nicht. Es gäbe Investoren mit verschiedenen Ideen. Als erste Maßnahme wolle er die Bauten winterfest machen.
Manche der Zuschauer munkelten von der Einrichtung eines Spielcasinos, andere animierte die Anwesenheit eines katholischen Paters zu Spekulationen über die Nutzung der Gebäude durch einen Orden. Jedenfalls erhielt der neue Eigentümer Janssen um 12:20 Uhr den Zuschlag mit allen Rechten und Pflichten. Er ist z.B. seit diesem Zeitpunkt auch verkehrssicherungspflichtig. Der Zustand der Gebäude wird erhebliche Investionen nötig machen.
27. Oktober 2006, Patenschaft der Hauptschule
Schülerinnen der Klasse 10e der Hauptschule Schwalmtal arbeiteten zwei Stunden auf der Gedenkstätte. Sie fegten Laub und erneuerten die Bepflanzung am Gedenkstein. Nach den Pflegearbeiten meinten die Jugendlichen:
Ich habe die Inschrift auf dem Gedenkstein gelesen und fand es bemerkenswert, dass sich noch darum gekümmert wird. Es bewegte mich, dass dieser Platz so voller Natur ist und Ruhe ausstrahlt. (Diana)
Für mich war es interessant, in der Erde diese Flasche zu finden und zu erfahren, woher sie stammt und warum sie dort liegt. Es ist schön zu wissen, dass ich an einer Erinnerung mitgearbeitet habe. (Nicole)
Ich fand es schon krass, dass eine Frau eine „Flaschenpost“ eingegraben hat und zu erfahren, was sie sich dabei gedacht hat. (Sie erinnert damit an ihren 1940 hier in Hostert verstorbenen geisteskranken Opa. Red.)
Für mich war es die ganze Zeit ein beklemmendes Gefühl, dass unter mir so viele Tote liegen. Schade nur, dass es so wenig Blühendes dort gibt. (Judith)
Warum musste das alles passieren? (Carolin)
18. Oktober 2006, Ausstellung in Dresden
Die Rheinische Post, Düsseldorf, berichtet unter der Überschrift: „Der Rassenwahn der Nazis“ über eine Ausstellung in Dresden (bis 24.06.2006): „Im Namen der Medizin haben die Nationalsozialisten behinderte Menschen gequält und systematisch ermordet. Das Deutsche Hygienemuseum in Dresden zeigt eine Ausstellung zum Thema und gibt den Opfern ein Gesicht: Ein abgedunkelter, gefliester Raum. Vor grauen Kacheln hängen, von kleinen Lichtern erhellt, Bilder von Kindern. Es sind Opfer: Die Jungen und Mädchen wurden von den Nationalsozialisten ermordet, weil sie unheilbar krank waren oder als „lebensunwert“ eingestuft wurden. Um die Ecke steht, in einer eigenen Nische, ein altes, verschrammtes Metallbettchen, wie es in der Zeit des Dritten Reiches in einer Anstalt hätte stehen können. Die Ausstellung zeigt, dass Überlegungen zur „Volksgesundheit“ nicht nur in Deutschland angestellt wurden, sie verdeutlicht aber auch, wie gerade der Weg in Deutschland von der Eugenik über die Euthanasie bis zum Holocaust führte. So wurden zwischen 1939 und 1945 mehr als 5000 Kinder in so genannten „Kinderfachabteilungen“ von Ärzten oder Pflegern ermordet, in Dresden sind Bilder von Tätern und Opfern zu sehen. Seit 1939 entstanden so genannte „Euthanasie-Zentren“, in denen unheilbar kranke Menschen getötet wurden. Ein alter Rollstuhl und ein Arbeitshandschuh aus einem Krematorium sind hier als Symbole ausgestellt“.
5. Oktober 2006, Mord verjährt nicht.
Die Rheinische Post, Düsseldorf, berichtet ausführlich auf Seite A3 über die staatsanwaltlichen Untersuchungen in Menden-Barge unter: „Graben nach Nazi-Opfern: Grausige Funde auf Friedhof im Sauerland. Ermittler gehen einem schrecklichen Verdacht nach. Auf dem Friedhof könnten Euthanasie-Opfer aus dem Nationalsozialismus verscharrt liegen.“ 24 Kinderleichen wurden bereits geborgen. – Die RP meldet Wochen später: „Der Mordverdacht ließ sich nicht bestätigen“.
8. Juni 2006, Franziskaner in Hostert
1937 verließen die letzten Franziskaner das St. Josefheim Waldniel-Hostert. Die Nationalsozialisten hatten sie vertrieben. Fast 70 Jahre später statteten Br. Cassius, Archivar, und Br. Josef, stellvertr. Prior im Mutterhaus Hausen/Wied, der ehemaligen Wirkungsstätte ihrer Vorgänger einen Besuch ab. Sie kamen auf Einladung von Hubert van Horrick und vier weiteren heimatgeschichtlich interessierten Schwalmtaler Bürgern, die sich bemühen, das Andenken an die verdienstvolle Arbeit dieses franziskanischen Brüderordens wach zu halten (Walter Felten, Josef Jorda, Gerd Mülders, Peter Zöhren). Br. Josef und Br. Cassius (v.l.) brachten einen Oleander mit. Begrüßt wurden die Gäste im Raum der Gemeinde der Pfarre St. Mariae Himmelfahrt im Namen der Pfarre durch Pastoralreferent F. Kursawa und anschließend durch Hubert van Horrick. Horst Bessel, Viersen, informierte die Anwesenden, unter ihnen auch Bürgermeister Schulz, Pfarrer Dr. W. Kursawa und Konrektor Arthur Siemes von der Hauptschule Schwalmtal, über den heutigen Stand der Bemühungen um die geistig Behinderten und insbesondere über die Arbeit der Lebenshilfe im Kreis.
Anschließend konnten sich die Gäste in der Pfarrkirche davon überzeugen, dass das Erbe aus der franziskanischen Kapelle, Kreuzweg, Bildstock der Immerwährenden Hilfe, Beichtstuhl, Heiligenfiguren, Altarbilder, in dem modernen Kirchenraum einen angemessenen Platz gefunden hat. Der Weg führte die Gruppe in den Kirchgarten zum Hochkreuz von 1962 und dann zum ehemaligen Anstaltsfriedhof. Hier informierte Konrektor Siemes die Anwesenden über die Arbeit mit den Jugendlichen auf der Gedenkstätte, die an die Ermordung von mindestens dreißig schwerst behinderten Kinder in Waldniel-Hostert und die Deportation vieler Hundert geistig kranker und behinderter Menschen erinnert.
Beim anschließenden Gang zur Kirche passierten die Gäste das „Schutzengelhaus“, zuerst Schule und Internat der Franziskaner, dann „Kinderfachabteilung“ der Provinzial, wo der Arzt Hermann Wesse und zwei Krankenschwestern die Kinder töteten. In der Kirche bewunderten alle Anwesenden den eindrucksvollen Raum mit den riesigen Wandgemälden, waren aber bestürzt über die Schäden durch Feuchtigkeit und Vandalismus. Allen stellte sich die Frage nach der Zukunft der beiden unter Denkmalschutz gestellten Gebäude. Eine zufriedenstellende Lösung ist noch immer nicht in Sicht.
Die RP, Grenzland-Kurier Viersen, berichtete am 10. Juni 2006.
6. April 2006, Unrat auf der Gedenkstätte
Auf dem Gelände wurde wieder einmal Müll aufgesammelt und abtransportiert, z.B. die Überreste eines Schutzhelms.
An der Lehne der Ruhebank auf der Gedenkstätte wurde das Schild, das mutwillig entfernt worden war, angeschraubt. Es erinnert an die britische Einheit, die 1999 die Bank spendete.
21. März 2006, Spätabtreibung bei Down-Syndrom
Der katholische Schwangerenberatungsverein „Donum Vitae“ hat beklagt, dass die Zahl der Spätabtreibungen von behinderten Kindern wächst. Von zehn Kindern, bei denen vor der Geburt das „Down-Syndrom“ festgestellt wird, werde nur noch eines geboren, so Rita Waschbüsch, Vorsitzende des Vereins. (Rheinische Post v. 21.3.06)
20. März 2006, Euthanasie in Holland
Der niederländische Ministerpräsident Balkenende hat dagegen protestiert, dass der römische Minister Giovanardi die holländischen Normen zur Euthanasie mit der Euthanasie-Gesetzgebung der Nazis gleichgestellt hat. Der italienische Botschafter in Den Haag erwiderte, die Auffassung des Ministers werde von angesehenen Vertretern der Ärzteschaft und der Kirche in den Niederlanden geteilt. Giovanardi: „Die römische Regierung lehnt ein Gesetz ab, dass die Eliminierung missgestalteter Babys erlaubt. Es sind die Holländer, die eine derartige Praxis erklären müssen.“ (Rheinische Post v. 20.3.06)
1. März 2006, Euthanasie – gestern und heute?
Vor etwa 120 Zuhörern informierte in Süchteln der Historiker Edmund Schmitz über die sogenannte Euthanasie unter Hitler, die von 1939 an zur Ermordung von über 200.000 Geisteskranken und geistig Behinderten führte. Einbezogen in dieses System war auch die Psychiatrie in Süchteln. Die Morde wurden im Geheimen in ausgewählten Anstalten wie z.B. in Hadamar/Ww., Hartheim/Linz, Tiegenhof/Gnesen im besetzten Polen sowie in sogenannten Kinderfachabteilungen durchgeführt und gegenüber den Tätern als „Krieg nach innen“ propagiert.
Nach diesem geschichtlichen Überblick sprach Prof. Dr. Jean-Pierre Wils von der Universität Nijmegen über Euthanasie heute. Der Wissenschaftler grenzte zunächst seine Gedanken scharf von der mörderischen „Euthanasie“ unter den Nazis ab. Euthanasie heute, insbesondere die Selbsttötung, sei in den letzten 15 Jahren in die öffentliche Diskussion gekommen, weil durch die erfolgreiche Medikalisierung das Leben und zugleich auch die Phase des Sterbens verlängert worden seien. Die damit verbundene erhebliche Hinfälligkeit und Abhängigkeit seien nur schwer vom Menschen zu akzeptieren. Auch habe die Patientenautonomie an Gewicht gewonnen. Der Kranke wie der Sterbende sehe sich als Partner des Mediziners, er möchte nicht paternalisiert werden. Der heute in Europa festzustellende moralische Pluralismus verhindere eine letzt sinngebende Instanz für alle. Der Blick in die christliche Geschichte zeige eine deutliche Ablehnung des Suizids in der frühen Kirche. Bei Bonaventura und Thomas Morus finde sich eine vorsichtige Akzeptanz. Bis ins 16. Jahrhundert sei eine Behandlungsablehnung der Selbsttötung gleichgestellt worden. Der Referent hob hervor, dass heute 2-3 Prozent aller Todesfälle laut gut gesicherter wissenschaftlicher Untersuchungen nicht gesetzeskonform ablaufen würden. In Staaten, in denen der Suizid, hier gleichbedeutend mit Sterbehilfe, gesetzlich erlaubt sei, fänden sich dieselben Zahlen. Aus dieser Tatsache folgerte der Wissenschaftler, dass eine Gesetzesänderung hin zur aktiven Sterbehilfe voraussichtlich keinen Dammbruch bewirken würde. Er selbst befürworte ein solches Vorhaben im Augenblick. Die folgende Diskussion wurde kontrovers geführt. Ein Mediziner hinterfragte kritisch die Bedeutung der Patientenverfügung hinsichtlich der vom Referenten postulierten Patientenautonomie. Ein weiterer Mediziner hob die Fürsorge für suizidale Patienten in der Psychiatrie hervor. Unausgesprochen wandte er sich damit gegen die Abgabe eines tödlich wirkenden Medikaments auf Verlangen. Weitere Teilnehmer vermissten in den Ausführungen des Professors für christliche Ethik eine religiöse Aussage. Dieser warnte davor, allzu schnell Gott ins Spiel zu bringen und so grundlegenden Fragen auszuweichen. Die Frage nach der Anwendung eines Sterbehilfegesetzes bei Demenz-Patienten wurde gestellt, aber aus Zeitmangel nicht mehr aufgegriffen.
27. Januar 2006, Gedenkstunde
Am 27. Januar gedachten etwa 90 Teilnehmer auf der Gedenkstätte Hostert der Opfer des Nazi-Terrors. Neben den Jugendlichen aus der einladenden Hauptschule waren gekommen Bürgermeister Schulz, sein Stellvertreter v.d. Flierdt, weitere Vertreter des Rates, Pastor Dr. W. Kursawa, für die Pfarre St. Mariae Himmelfahrt Pastoralreferent F. Kursawa, Schülerinnen und Schüler der Schule an der Schwalm, des Gymnasiums und der Realschule sowie interessierte Bürger. Schüler der 10C stellten in einer bewegenden Leseszene das Leiden der Behinderten vor Augen, die mit Bussen, auch aus Hostert, Richtung Gaskammer abtransportiert wurden. Schulleiter Schiffhorst mahnte in seiner Ansprache, dass nie wieder die Produktivität eines Menschen seinen Wert, sein Lebensrecht bestimmen dürfe.
Zwei Schülerinnen der 10C legten am Gedenkstein ein Blumengesteck nieder. Das langjährige Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Viersen Bessel bat in einem Gebet Gott, den Herrn, um seinen Beistand, dass es den Anwesenden gelingen möge, wachsam und mutig zu sein.
3. Januar 2006, Zwangsversteigerung droht
Die RP Viersen, Grenzland-Kurier, meldet unter der Schlagzeile „Ende der Luftschloss-Nummer“, dass dem jetzigen Eigentümer der Liegenschaft Hostert, der sogenannten Kent-School, die Zwangsversteigerung drohe. Die Sparkasse Krefeld, einer der Hauptgläubiger, rechne mit einem Versteigerungstermin frühestens im dritten Quartal. Im Jahr 2000 kauften laut RP Irmgard und Ute Gier, Willich, für 1,3 Mill. Mark die Immobilie vom Bundesvermögensamt. Als Eigentümer fungierte dann die Euro 2001 Immobilien GmbH, eine Briefkastenfirma in Düsseldorf, die dem Pferderennsport zugeordnet wird. Trabrennfahrer Heinz Wewering und weitere Verbindungen zum Pferderennsport wurden oft genannt.
10. Juni 2004, Fronleichnam
26. Januar 2004, Rheinische Post
25. Januar 2003, Gedenken an Euthanasie-Opfer
Die Rheinische Post, Grenzland-Kurier Viersen, berichtete unter Überschrift „Das Unheil beim Namen nennen“.
10. August 1999, Ruhebank übergeben
1999 stifteten die britischen Streitkräfte eine Ruhebank, die vor dem Gedenkstein ihren Platz fand. Rektor Schiffhorst, Schulleiter der Hauptschule Schwalmtal, und Colonel Steve Owen, Detachment Commander Major, bei der Bankübergabe auf der Gedenkstätte Hostert.
1999, Gedenkstätte – ein Spielplatz
Zehn Jahre nach der Einweihung missbrauchten Kinder der Anwohner die Gedenkstätte als Spielplatz. Der Kissenstein mit der Inschrift „Den unschuldigen Opfern“ wurde 1999 mutwillig zerstört. Foto: Zöhren.
8. Oktober 1998, Pflanzaktion der Hauptschüler
1. September 1989, Symposion in Mönchengladbach
Vor 50 Jahren wurde mit der Ermordung der geistig Kranken und der geistig Behinderten begonnen. Stadtpanorama vom 31.8.1989 berichtete über das Symposion unter der Schlagzeile „Krieg gegen Kranke“.
20. Mai 1989, Oberarzt Dr. Stierl
In einer mehrteiligen Serie stellte Dr. Sebastian Stierl, Oberarzt in der Landesklinik Viersen, später Chef in Lüneburg, die Geschichte der NS-Euthanasie, hier in Süchteln und Waldniel, in der RP, Grenzland-Kurier, dar.
15. März 1989, Schwarzlicht-Theater
Die Theatergruppe der Städtischen Schule für geistig Behinderte in Mönchengladbach-Hardt „zauberte“ in der Aula des Schulzentrums Waldniel „Die Jahreszeiten“ auf die Bühne. Formen in leuchtenden fluoreszierenden Farben schwebten im Dunkeln durch die Luft. Gebannt folgten ca. 230 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal der Aufführung . Der Beifall war riesig!
Februar 1989, Förderpreis
Der Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal wurde in Düsseldorf der Förderpreis der Arbeitsstelle „Praktisches Lernen in der Schule“ der Universität Dortmund in Zusammenarbeit mit der Robert-Bosch-Stiftung in Höhe von 600 DM zugesprochen für die Durchführung der Ausstellung „Nebenan – eine andere Welt“.
30. November 1988, Spende
Die Lebenshilfe für den Kreis Heinsberg hat einen Scheck in Höhe von 500 DM der Hauptschule übersandt als Zeichen der Anerkennung der geleisteten Arbeit mit den jungen Menschen. Das Geld ist gedacht zur Unterstützung der Pflege und zur Verschönerung. Mitteilungsblatt der Gemeinde vom 24.12.1988
28. November 1988, Gedenkstätte eingeweiht
RP, Grenzland-Kurier Viersen, berichtete.
26. November 1988, Einweihung im Fernsehen
Am Samstag, dem 26. November 1988, wurde der ehemalige Anstaltsfriedhof als Gedenkstätte eingeweiht. Der WDR3 berichtete kurz in den Abendnachrichten und brachte in der Weihnachtswoche einen ausführlichen Beitrag. Daraus sind diese Fotos entnommen, die zugleich auch den Zustand der Gedenkstätte vor fast 20 Jahren dokumentieren.
26. November 1988, Feierstunde
Am 26. November 1988 wurde die Gedenkstätte in einer Feierstunde, begleitet von Presse und Fernsehen, der Öffentlichkeit übergeben.
Den musikalischen Rahmen gestaltete ein Bläserensemble der Kreismusikschule unter Heribert Prell. Anwesend waren zahlreiche Bürger, Mitglieder des Gemeinderates und der Verwaltung, der Lebenshilfe Viersen, Heinsberg und Neuß, des Arbeitskreises Hephata, Mönchengladbach, Schüler der zehnten Klassen der Hauptschule und die bereits entlassenen Schüler des Jahrgangs 87/88, die Schulleiter der Schwalmtaler Schulen und der benachbarten Windsor-School (bislang Kent-School).
Hubert van Horrick begrüßte als Schulleiter der mit der Patenschaft betrauten Hauptschule namentlich Bürgermeister Jacobs und Gemeindedirektor Hutzler, Pastor Goedeking, Pastor Koerschgens, den leitenden Arzt Dr. Poeppe und den Verwaltungsdirektor Müller der psychiatrischen Klinik des LVR in Viersen-Süchteln, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Lebenshilfe für geistig Behinderte Speck und Schulamtsdirektor Smets. Auszüge aus den Ansprachen von Bürgermeister Jacobs, Pastor Goedeking und dem Landesvorsitzenden Speck:
Zum Foto: Während der Feier pflanzen die Schüler einen Rhodrodendron. Im März 1988 wurden der Klasse anonym 50 DM gespendet. Davon kauften die Jugendlichen diesen Strauch.
Bürgermeister Jacobs erklärte: „….. Der Ideologie vom gesunden und schönen Menschen, der Ideologie vom starken Herrenvolk fielen viele der hier Ruhenden zum Opfer. Sie waren krank und behindert, benötigten aufopfernde Pflege und Aufsicht. Sie mussten sterben, weil sie nicht produktiv sein konnten, wie die Führung des deutschen Staates es verlangte. Dort in dem Block neben der Kirche wurden in den Jahren 1942/43 die nicht bildungsfähigen Kinder ermordet. Hier wurden sie begraben wie viele andere Patienten auch, die infolge der bewussten Herabsetzung des Pflegesatzes nur schlecht ernährt werden konnten und schließlich an einfachen Infektionen starben. Darüber hinaus wurden hier aus Hostert viele hundert Patienten deportiert in sogenannte Heil- und Pflegeanstalten, wo sie zu medizinischen Zwecken missbraucht, erschlagen und vergast wurden. Vielen von ihnen wurde nachher die Erdbestattung verweigert, sie wurden verbrannt. Den Angehörigen wurde die Zustellung einer Urne gegen Zustellung verschiedener Genehmigungen und gegen Bezahlung angeboten. Das Gedenken an all diese Gräuel soll diese Gedenkstätte wach halten. Da Waldniel-Hostert die einzige Anstalt im Rheinland ist, an der die Tötung von Patienten nachgewiesen wurde, ist sie an diesem Ort hier besonders geeignet……“
Pfarrer Goedeking mahnte: „Bibelworte und Gebete hat es bei der Beerdigung der Ermordeten hier gegeben. Aber das Entscheidende fehlte: Der Einsatz für das Leben und die Achtung vor dem Leben und der Schrei des Protestes. Wir würden heute lächerliche Schwätzer sein, wenn wir behaupten würden: Hätten wir damals gelebt, wäre das alles nicht geschehen. Menschen, die leiden, und Menschen, die schwach sind, warten auf ein Zeichen und eine Tat der Glaubwürdigkeit unseres Gedenkens und auch unserer Erschütterung. Sie warten auch auf ein Zeichen der Glaubwürdigkeit dessen, was wir in einer Bevölkerung sagen, die sich weitgehend christlich nennt und wissen sollte, dass in der Heiligen Schrift als der Grundlage unseres Glaubens gesagt wird, dass Gott das, was schwach ist, vor der Welt erwählt hat. An unserem Umgang und unserer Haltung gegenüber den Schwachen entscheiden sich Sinn oder Unsinn unseres Lebens auch heute in einer Welt, in der nur Leistung gilt, in der Gesundheit gilt. In einem Monat werden wir uns alle wieder grüßen mit „Hauptsache Gesundheit“. Das aber ist die Hauptsache: die Ehrfurcht vor dem Leben. Die Antwort steht aus!? “
Der Landesvorsitzende der Lebenshilfe NW Speck sagte: „…..Wir Älteren unter uns haben diese Zeit mehr oder weniger bewusst erlebt. Wir hörten damals von „Ballast-Existenzen“. In unseren Rechenbüchern wurde vorgerechnet, wie viel ein behinderter Mensch in seinem Leben der Volksgemeinschaft kostet, wie viel es kostet, ihn am Leben zu erhalten. Das war keine Volksgemeinschaft. Das war brutaler Rassenwahn, was damals zum Ausdruck kam. Und so sollte ich hier an diesen Gräbern bekennen, dass ich damals gleichgültig war, dass ich schwach war, dass ich Angst hatte. Wir haben damals gedacht: „Nun ja, es betrifft uns ja nicht. Das ist ja alles so ganz weit weg“. Und hier in Hostert müssen wir erkennen, dass das Grauenvolle in unserer unmittelbaren Nähe geschehen konnte, nämlich dass unschuldigen Kindern, unschuldigen Menschen verwehrt wurde zu leben. Um unser selbst willen dürfen wir das nicht vergessen. Ich spreche hier für die Lebenshilfe für geistig Behinderte in Nordrhein-Westfalen. …. Natürlich wissen wir um Mühsal und Frust auf dem Wege zu einer unvoreingenommenen Gesellschaft, aber wir müssen Acht geben, wir müssen warnen vor den falschen Wohltätern, die heute Sterbehilfe propagieren und die morgen eine Auslese der Menschheit durch manipulierte Gene erreichen wollen. Jeden, der Geborenen und Ungeborenen das Lebensrecht vorenthalten will, wollen wir fragen, was er denn selbst für ein Recht auf Leben hat. Es kann auch ihm abgesprochen werden. Wir dürfen nichts vergessen. ….. Wir gehen in der Hoffnung von hier, dass das Recht auf Leben und Menschenwürde unteilbar ist.“
16. November 1988, Broschüre
Die Broschüre „Nebenan – eine andere Welt“ ist jetzt in Rathaus und in der Hauptschule zum Preis von vier Mark zu kaufen. Die RP Viersen berichtete unter der Schlagzeile „Einblicke in eine Welt des Grauens“.
Sommer 1988, Wanderausstellung
Ende des Schuljahres 1987/88 organisierte die Hauptschule Schwalmtal eine Projektwoche. Die Schüler der 10. Klassen erstellten eine Plakatwand mit sieben Tafeln, auf denen sie die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit zu Waldniel-Hostert anschaulich darstellten. Die Ausstellung wurde zunächst in der Schule, dann im Rathaus Waldniel, in der Volksbank und schließlich im Kreishaus in Viersen gezeigt. Die örtliche Presse berichtete.
Stadtanzeiger vom 1. Juni 1988
Westdeutsche Zeitung vom 8. Juni 1988
RP-Grenzlandkurier vom 13. Juli 1988
12. März 1988, Dankeschön
Ein anonymer Spender sandte einen Brief mit einem 50-Mark-Schein der Klasse 10B mit der Notiz „Danke – für ein paar Blumen“. Die jungen Leute waren sich einig, bei der Einweihung im November einen Rhodrodendron zu pflanzen. Das Gemeindeblatt und die RP berichteten.
2017 wurde dieser mittlerweile kräftig herangewachsene Strauch im Zuge der Arbeiten zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte entfernt.
Februar 1988, Pflanzaktion
Gemeinsam mit Mitarbeitern des Bauhofs pflanzten die Jungen und Mädchen der 10. Klassen eine Hainbuchenhecke rund um den Friedhof und weitere Gehölze. Die Grenzland-Nachrichten berichteten mit Foto, ebenso die Rheinische Post im Grenzland-Kurier vom 4. Februar 1988.
November 1987, Ratsausschuss
Rektor Hubert van Horrick bat als CDU-Ratsherr im Jugend-, Kultur- und Sozialausschuss, den Schülern seiner Schule mehr Zeit zu geben. Sie hätten die Patenschaft übernommen und möchten ihre Vorschläge einbringen, wie die zukünftige Gedenkstätte gestaltet werden solle.
Mai 1987, Patenschaft
Im Mai 1987 übertrug die Kommunalgemeinde Schwalmtal der Gemeinschaftshauptschule Schwalmtal auf ihren Antrag hin die Patenschaft für die entstehende Gedenkstätte auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Waldniel-Hostert. Es lag kein weiterer Antrag vor.
13. August 1985, Verbrechen bekannt
Die Untaten der Nazis in Hostert werden benannt. Pfarrer Koerschgen, St. Michael Waldniel, machte die RP auf die Inschrift „Den unschuldig Ermordeten“ am Hochkreuz hinter der Kirche St. Mariae Himmelfahrt an der Waldnieler Heide aufmerksam.
13. August 1985, Gemeinderatssitzung
Nach dem Besuch der Ausstellung „Heilen und Vernichten im NS“ stellte der Schwalmtaler Bürger Dr. Kirchhofer den Antrag, an der Kent School eine Tafel anbringen zu lassen, welche an die Euthanasie-Verbrechen in Hostert erinnern solle. In einer Gemeinderatssitzung befasste sich der Rat mit diesem Anliegen. Der CDU-Ratsherr Hubert van Horrick schlug vor, anstatt eine Tafel aufzuhängen den verwilderten Anstaltsfriedhof zu pachten und zu einer Gedenkstätte umzugestalten. Ein Beschluss wurde nicht gefasst, jedoch beauftragte Bürgermeister Jacobs die Verwaltung mit der Kirchengemeinde, der Eigentümerin der Parzelle zu sprechen. Bericht der Westdeutschen Zeitung vom 15. August 1985
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