Schenkung der Familie Wix
Ende des 19. Jahrhunderts wurden am katholischen Niederrhein viele neue Kirchen gebaut. So wurde im Jahr 1883 der „Schwalmtaldom“ in Waldniel, eine dreischiffige neugotische Basilika mit hohem Turm, geweiht. Als man sich dann im Kirspel um den Bau einer eigenen Kirche bemühte, lehnten diesen der Pfarrer von Waldniel und der zuständige Bischof in Münster kategorisch ab. Doch die Bewohner fanden zusammen mit den kinderlosen Geschwistern Wix in Hostert einen Ausweg. Diese Familie vermachte im Jahr 1907 ihr gesamtes Vermögen, Immobilien und Ländereien, dem „Vincenz-Verein“, einer Jugendfürsorge-GmbH in Köln. Der Wert der Schenkung betrug dem Notariatsvertrag vom 3. Juni zufolge 55.000 Goldmark. Der Verein verpflichtete sich, eine Knaben-Erziehungsanstalt nebst Anstaltskapelle zu bauen, in der auch die Anwohner die heilige Messe besuchen konnten. Das Anwesen der Familie Wix in Hostert wurde zu diesem Zweck umgebaut und umfassend erweitert.
FranziskanerBrüder von Waldbreitbach
Als diese Baumaßnahme abgeschlossen war und die Gebrauchsabnahme vorlag, kamen im März 1909 zwei Franziskanerbrüder aus Waldbreitbach/Wied (Chronik der Franziskanerbrüder Bd. 1, 1909 – 1930) und wenig später die ersten zwanzig Pfleglinge. Zusammen mit der Familie Wix lebte man in dem Gebäude, das nun „Vincenz-Haus“ hieß. Am 16. August 1910 verkaufte der „Vincenz-Verein“ die Liegenschaft an die die Charitas-GmbH der Genossenschaft der Franziskanerbrüder von Waldbreitbach.
St. Josefsheim Waldniel
In Abstimmung mit der Provinzialverwaltung plante diese GmbH einen Neubau dem „Vincenz-Haus“ gegenüber, das St. Josefsheim Waldniel. Architekten waren die Gebrüder Friedhofen, Koblenz. Die heute noch vorhandene Anlage mit Kirche, Verwaltungstrakt, Schule und zwei weiteren Blöcken wurde 1913 fertiggestellt, die Kapelle des St. Josefsheims schon ein Jahr zuvor eingeweiht.
Finanziert wurde das beeindruckende Bauvorhaben durch Eigenkapital und öffentliche Mittel. Der Neubau wurde mit 736.000 Mark veranschlagt. Dazu beantragte die Charitas-GmbH am 6. Juli 1911 ein Darlehen der Landesbank in Höhe von 600.000 Mark. Im Jahr 1912 waren es weitere 100.000 Mark und schließlich im Jahr 1913 nochmals 60.000 Mark (ALVR 4206). Damit verpflichtete sich die Charitas- GmbH als Träger einer sogenannten „Privatanstalt“, die durch die staatliche Fürsorge zugewiesenen Personen aufzunehmen und zu pflegen. Es waren in der Regel geistig Behinderte, die durch die Provinzialverwaltung eingewiesen wurden. Landesrat Dr. Wiehl (Horion, 1925) zufolge befanden sich im Jahr 1924 in solchen kirchlichen Einrichtungen der Rheinprovinz 2.999 „Idioten“.
Der Block I, das „Schutzengelhaus“, war eine Sonderschule mit Aula und Schlafräumen für die dort unterrichteten Jungen. In Block II, dem „Franziskushaus“, lebten die geistig Behinderten, denen eine „nützliche“ Tätigkeit beigebracht wurde. Im dritten Block, dem „Antoniushaus“, wurden die Patienten untergebracht, die beobachtet und gepflegt werden mussten. Sie konnten wegen ihrer schweren Behinderung weder eine Tätigkeit erlernen noch unterrichtet werden. Block IV war das Verwaltungsgebäude mit Klausur und Kirche. Im „Vincenzhaus“ an der Landstraße nach Mönchengladbach, dem sogenannten Wix-Haus, waren Werkstätten.
Das St. Josefsheim Waldniel bemühte sich auch um Privatzahler. Angesprochen wurden insbesondere Eltern, deren Jungen schwachbegabt waren und in der öffentlichen Schule nicht mitkamen. Dazu gab das Haus mehrere Broschüren mit heraustrennbaren Ansichtskarten heraus. Im Klappentext wurde „die schöne wie gesunde, industriefreie und ruhige Lage der Anstalt“ hervorgehoben. Vor dem Hauptgebäude befand die Haltstelle der Straßenbahn Mönchengladbach – Hardt – Waldniel, so dass man das Haus bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen konnte. Die schulpflichtigen bildungsfähigen Jungen lebten im „Schutzengelhaus“, dem Block I. Hier gab es große, helle Klassenräume mit Zweiertischen. Das Lehrerpult stand nicht, wie damals üblich, erhöht, sondern ebenerdig. Im Lehrmittelzimmer befanden sich viele ausgestopfte Tiere und Vögel unserer Heimat. Wichtig war auch eine Art „Werken“, die Anleitung zu „nützlichen“ Tätigkeiten als Vorstufe für ein Handwerk. Zu St. Martin bauten die Brüder mit den Behinderten z.B. 2,50 m lange Fackeln, sogenannte Zeppeline.
Manche Bewohner waren nicht lernschwach, sondern körperbehindert wie Hans K., der als Schuster arbeitete. Er konnte wegen einer Mißbildung des Rückens nur sitzende Tätigkeiten ausüben. „Hänske met de dekke Futt“ nannten ihn die Kinder. Im Jahr 1937, als die Provinzialverwaltung die Anstalt übernahm, wurde er von den Brüdern als Privatpatient im St. Josefshaus Hardt untergebracht. Dort überlebte er den Krieg und starb in den fünfziger Jahren.
Die Anstalt war Selbstversorger. Wasser pumpte man aus einem eigenen Brunnen an Block I. Der Gutshof, Ökonomie-Neubau von 1925 (Foto), im Norden des Areals gelegen, und eine Gärtnerei versorgten die rund 600 Bewohner mit den nötigen Lebensmitteln. Geschlachtet wurde in der eigenen Metzgerei. Ebenso gab es Bäckerei und Großküche, wie auch verschiedene Handwerksbetriebe: Schlosserei, Wäscherei, Schreinerei, Schneiderei, Schuh-, Korb-, Bürstenmacherei, Weberei. Zu den Tätigkeiten in Handwerk, Gartenbau und Landwirtschaft wurden die Zöglinge angeleitet oder ausgebildet. Dass dieses große Gemeinwesen lebensfähig war, lag einerseits am Einsatz der Brüder, andererseits an der kräftigen Mitarbeit der jugendlichen und erwachsenen Bewohner. Die meisten, die selbständig genug waren, sich im Leben allein zurechtzufinden, wurden nach der Schule und dem Erlernen eines Handwerks entlassen. Manche heirateten in die Umgebung und arbeiteten im Heim als Handwerker weiter. Für viele andere aber bildete das St. Josefsheim ein Zuhause. Diese geistig Behinderten, diese „Jungen“, arbeiteten in dem „beschützten“ Raum der Anstalt unter Anleitung der Brüder und der Hilfskräfte. Sie rodeten in den Anfangsjahren Heide- und Waldparzellen entlang der Rickelrather Straße (heute L 3), bestellten mit Pferd und Pflug die Äcker, brachten die Pferde zum Schmied nach Naphausen, lasen die Kartoffeln in Körbe, arbeiteten im Garten, auf dem Hof (Ansichtskarte aus den Dreißiger Jahren) oder in den Werkstätten.
In Block III, dem „Antoniushaus“, lebten die Pfleglinge, „bei denen die Aufgabe der Brüder nur darin bestand, sie zu verwahren, zu pflegen und an Reinlichkeit, gute Sitte und Ordnung zu gewöhnen“. Diese Schwerstbehinderten „erforderten Tag und Nacht eine umsichtige, sachgemäße Betreuung, die mit vielen Opfern für die Krankenbrüder verbunden war“. In dieser Abteilung waren auch Tuberkulosekranke. So vermerkt das Totenbuch der katholischen Pfarre St. Michael Waldniel für 1936 zwei Sterbefälle der Anstalt Hostert mit der Notiz „Blutsturz“. (Totenbuch, Diözesanarchiv Aachen). Für die medizinische Betreuung war in dieser Zeit ein Arzt im Hauptamt angestellt. Als die Anstalt noch im Aufbau war, wurde ein Arzt aus Waldniel gerufen (Aus Zöhren „Nebenan – eine andere Welt“).
Matthias Wateroo
In dem St. Josefsheim lebten und arbeiteten bis zu 40 Laien-Brüder. Gemäß ihrem Gelübde trugen sie das Habit der Franziskaner. Geleitet wurde die Einrichtung von einem Vorsteher.
Ein Geistlicher war angestellt. Der letzte war Matthias Waterloo aus Luxemburg, der 1925 seinen Dienst antrat.
Im Jahr 1931 feierte er sein Silbernes Priesterjubliläum. Der nebenstehende Bericht der Dreistädte-Zeitung vom 16. August d. J. dokumentiert die Aktivitäten der Einrichtung und ihre Verbundenheit mit den Menschen der Umgebung. Nach der Auflösung des Heims im Frühjahr 1937 kam der Geistliche zunächst im benachbarten Hardt unter. Im Jahr 1947 verstarb er in Mönchengladbach-Venn und wurde auf dem Anstaltsfriedhof in Hostert beerdigt (Totenzettel). Waterloo wurde 1957 nach Waldbreitbach umgebettet.
Anstaltskapelle
Die Düsseldorfer Firma Gassen und Blaschke gestaltete die farbigen Kirchenfenster. Georg Stahlhut, Aachen, baute eine Pfeifenorgel, die 1922 eingeweiht wurde. In den dreißiger Jahren wurde schließlich bedeutend in die Ausgestaltung der Anstaltskapelle investiert. Ein neuer Hochaltar wurde errichtet. Kommunionbank, Beichtstuhl und der Bildstock der „Immerwährenden Hilfe“ folgten. Diese Holzarbeiten erledigte der dazu im Haus angestellte Kunstschreiner Hans Bäumges. Franz Xaver Haak aus Erkelenz schnitzte die Figuren für den Christus-König-Altar, der 1934 geweiht wurde, und auch die Statuen des heiligen Josefs mit dem Jesuskind und die Muttergottes auf der Mondsichel für die Seitenaltäre.
Josef Wahl, Düsseldorf 1875 -1951, malte zusammen mit Bruder Amatus dem Zeitgeschmack (Art déco) entsprechend den Kirchenraum aus. Besonders beeindruckend waren die vier monumentalen Heiligenfiguren oberhalb der beiden Seitenaltäre. Am 13. September 1935 waren diese Arbeiten beendet. (Chronik der Franziskanerbrüder Bd. 2, S. 106).
Inklusion 1930 – 1935
Durch Chor, Musikkapelle und Theateraufführungen wurde die Einrichtung, so berichteten die Anwohner mir im Jahr 1987, zu einem hoch geschätzten kulturellen Mittelpunkt in der ländlichen Gemeinde. Denn die Franziskanerbrüder verfolgten bei ihrer Arbeit mit den Behinderten geschickt ein ganz modernes Konzept. Um eine Isolation der Zöglinge zu vermeiden, schlossen sie die Anstalt gegenüber den Anwohnern nicht ab, sondern öffneten sie für große und kleine Gäste sowie durch bereitwillige Hilfe. Wenn z.B. Bauern bei der Ernte oder im Stall Hilfe brauchten, schickten die Brüder „Jungen“ dorthin. Lagerten Zigeuner vor der Anstalt, gab es für sie aus der Küche Essen bzw. Lebensmittel. Zu Nikolaus wurden die Kinder der Umgebung mit Äpfeln aus dem eigenen Obstgarten und einem Weckmann aus der Hausbäckerei beschenkt. Zur Kinderkommunion gab es für die Bedürftigen Fleisch und Backwerk. Auch die Brüder selbst zeigten sich hilfsbereit und übten als Fachleute Krankenpflege in der Nachbarschaft. Schnell waren sie zur Stelle, als die Eltern des kleinen, lebensbedrohlich erkrankten August L. nicht mehr weiter wussten und sie um Hilfe riefen. Auch der Anstaltsarzt Dr. Macke kam in die Häuser. Er operierte Geschwüre und Leistenbrüche und leistete bei Unfällen erste Hilfe. Im Mai 1935 führte er den Vorsitz im Kriegerverein Kirspel Waldniel.
Für die Kinder der Umgebung war die Anstalt attraktiv. Da gab es einen Fußballplatz neben dem Anstaltsfriedhof, einen Spielplatz, ein Pferdekarussell mit Selbstantrieb und Drehorgel, ein Gehege mit Rehen, die Grotte mit dem Atelier, in dem Bruder Amatus arbeitete und sich oft mit den jungen Gästen beschäftigte. Viele Kinder waren jeden Sonntag in der Anstalt.
Zwischen den jungen Patienten und den Gleichaltrigen der Umgebung gab es auch institutionalisierte Kontakte, Gesunde wie Behinderte waren Meßdiener oder sangen im Knabenchor. Gemeinsam führten sie um 1930 unter Bruder Nazarius zu Festtagen mehrstimmige Messen auf. Ältere Jugendliche aus dem Heim waren um 1935 im Fußballclub Waldniel. Sie trainierten nicht nur mit, sondern spielten auch in der gutplazierten 1. Mannschaft. Ganz wichtig waren die großen Feste des St. Josefsheims, zu denen Besucher von nah und fern kamen. Da gab es zu Weihnachten die Krippenausstellungen in den einzelnen Häusern, im Sommer das Waldfest, bei dem die ganze Gemeinde für einen Tag auf die Heide zog, dorthin, wo heute die 1939 gebaute Röslersiedlung steht, und die im Heim organisierte Kirmes mit zahlreichen Buden, auf der die 30köpfige Blaskapelle (aus Brüdern und Behinderten) aufspielte. Auch der Martinszug mit den heute noch gerühmten großen Fackeln zog die Besucher an. Damit der Zug auch „geordnet“ marschieren konnte, lieh sich dann der Patient Karl S. den Tschako des Gemeindepolizisten. Am 13. November 1935 berichtete die „Dreistädtezeitung“ Viersen: „Im St. Josefsheim wurde am Montagabend das St. Martinsfest begangen. In einem schönen Fackelzug zogen die Insassen des Hauses durch die Anlagen und umliegenden Straßen, voraus St. Martin und die Hauskapelle. Hell klangen die Lieder vom St. Martin in den Abend. Auf dem Hof des Hauses mündete der Zug. Hier wurde das große Martinsfeuer abgebrannt, wobei die Mantelteilung… symbolisiert wurde. Recht viele Nachbarn sahen sich den Fackelzug an…“.
Die Aula des Heims fasste über 200 Personen. Sie wurde auch von Gruppen der katholischen Pfarren der Umgebung genutzt. So traten hier der „Jungfrauenverein“ aus Waldniel und das „Landvolk“ aus Lövenich bei Erkelenz auf. Die Jungen des Heimes spielten im Laufe des Jahres auf der Bühne der Aula „Lustakte“ oder dramatische Stücke wie „Hauptmann Jaguar – Die Christenverfolgung von Mexiko“. Auch Reigen wie „Die Waldmännlein“ wurden aufgeführt. Zuschauer waren neben den Zöglingen und ihren Angehörigen die Jungen der Umgebung. Mädchen durften nur mit besonderer Erlaubnis zugucken. Zu manchen Aufführungen kamen Gäste mit Sonderbussen. Die letzte Aufführung fand laut Chronik des Hauses am Neujahrstag 1936 statt.
Sicherlich waren die Hilfsbereitschaft und die Öffnung des Hauses nach außen nicht nur im Konzept der heilpädagogischen Arbeit begründet, sondern auch in der christlichen Einstellung der Franziskaner gegenüber Kranken, Schwachen, Behinderten und sozialen Randgruppen. Diese Öffentlichkeitsarbeit wirkte lange nach. Noch 2018 sprachen die „Alten“ in Berg, Eschenrath, Naphausen, Hostert und Hehler respektvoll von der Arbeit der Brüder.
Um so härter traf damals die Nachricht, die Brüder hätten Devisen geschmuggelt und sich an den ihnen anvertrauten Patienten vergangen.
„Koblenzer Prozesse“
Nachdem die Nationalsozialisten im Jahr 1933 an die Macht gekommen waren, versuchten sie alsbald systematisch in ganz Deutschland die katholische Kirche und ihre Gliederungen zu schwächen. Das geschah u.a. 1935 – 1937 durch eine Lawine von Prozessen. So musste der Franziskanerorden wegen Devisenvergehen hohe Geldstrafen zahlen. Im „3. Devisenprozess“ in Koblenz wurde der für die Finanzen Verantwortliche zu zehn Jahren Zuchthaus, 350.000 Mark Geldstrafe und eine halbe Million Mark Wertersatz verurteilt (Dreistädte-Zeitung v. 31. Mai 1935).
Dann kamen zahlreiche Brüder in den „Koblenzer Prozessen“ wegen Homosexualität und Missbrauchs Schutzbefohlener vor Gericht. Am Veilchendienstag, dem 24. Februar 1936, war die Polizei in Waldniel. Während des „40stündigen Gebets“ wurden die Brüder vernommen. Davon berichtete die Chronik der St. Josefsheims nicht mehr. Mit dem Datum des 23. Februars blieb die Zeile leer. Als vorletzte Eintragung findet sich unter dem 20. Februar „Von der Untersuchungshaft aus Wittlich kehrt heute Bruder G. nach fünfwöchentlichem Aufenthalt nach hier zurück“ (Chronik der Franziskanerbrüder von Waldbreitbach II, Blatt 112).
Vor Gericht war die Wahrheitsfindung schwierig, denn Zeugen dieser Sittlichkeitsdelikte waren leicht beeinflussbare geistig Behinderte. Trotzdem wurden in Koblenz im Jahr 1937 zehn Brüder und zwei weltliche Angestellte aus Waldniel zu Zuchthausstrafen zwischen einem und vier Jahren verurteilt. Das war der Grund, dass der Staat nicht mehr den Aufenthalt von Behinderten in Waldniel-Hostert finanzierte. Wurden in der Honschaft Hostert einschließlich des St. Josefsheims im Oktober 1936 noch 590 Personen gezählt, waren es ein Jahr später nur noch 35 (Kreisarchiv Viersen, Wa 611-32).
Konkurs
Die Charitas-GmbH der Franziskanergenossenschaft meldete Konkurs an, das St. Josefsheim Waldniel wurde versteigert. Neuer Eigentümer wurde die Verwaltung der Rheinprovinz. Die letzten Brüder verließen am 23. Mai 1937 das Haus. Die Ordensgenossenschaft von Waldbreitbach wurde nach den „Koblenzer Prozessen“ durch den zuständigen Bischof von Trier Bornewasser aufgelöst und unter dem Namen „Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz“ weitergeführt.
Im Jahr 1952 kaufte diese Ordensgenossenschaft das St. Josefsheim Waldniel von der Provinzialverwaltung zu einem „angemessenen“ Preis zurück, konnte aber das Haus nicht weiterführen, zumal die meisten Gebäude von den Engländern beschlagnahmt waren. 1955 verkauften die Franziskaner vom Heiligen Kreuz die Liegenschaft an die Bundesrepublik Deutschland.