Fast siebzig Jahre alt ist Wilhelm Wefers geworden. Vor achtzig Jahren verstarb er in der Abteilung Waldniel an einer Sepsis. Sein Tod ersparte ihm den Transport am 19. Mai, der ihn als geistg Kranken in die Gaskammer in Hadamar geführt hätte.
Am Sonntagnachmittag besuchte Thomas G. aus Dülken auf einer Radtour wieder einmal die Gedenkstätte und legte diesen Kiesel auf der Plakette ab, hatte er doch Namen und Lebensdaten am 19. Mai 2017 im Waldnieler Rathaus mit vielen anderen Menschen in Wachs geschrieben.
Pfingstsamstag regnete es am Vormittag fast ohne Ende. Trotzdem fanden sich SchülerInnen des Clara-Schumann-Gymnasiums Dülken mit ihrem Geschichtslehrer Dr. John Lentzsch auf der Gedenkstätte Waldniel-Hostert ein, um sich vor Ort durch Hannelore und Peter Zöhren über das leidvolle Geschehen in der Zeit des Nationalsozialismus informieren zu lassen.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages stellt, wie angekündigt, Fördermittel in Höhe 300.000 Euro der Gemeinde Schwalmtal zur Verfügung. Diese Summe soll zur Sicherung der Bausubstanz der denkmalgeschützten ehemaligen Hosterter Anstaltskirche verwendet werden. Der Bund ersetzt die Kosten bis zur Hälfte. Weitere Infos bei Uwe Schummer, MdB (CDU), RP Viersen berichtete am 20. Mai 2021.
Die sechs Fotos von Thomas S., Schwalmtal, dokumentieren den Zustand der Anstaltskapelle im Jahr 2006. Eingeworfene Kirchenfenster, Wasserflecken im Gewölbe und an den Wänden, zerstörte Wandmalereien, ….. Wie mag es heute, fünfzehn Jahre später, aussehen?
Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Waldniel-Hostert erinnerten Schüler der Hauptschule, Vertreter des DGB und Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) an den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Die RP berichtet in der Samstagsausgabe vom 8. Mai: „Jugendliche der Europaschule Schwalmtal legten mit dem Viersener Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert nieder. Von 1939 bis 1945 wurden in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel Kinder und Erwachsene ermordet. Klaus Neufeldt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands, sagte: „Auch in der heutigen Zeit gilt es, sich zu erinnern, an die mehr als 500 Menschen, die unter dem Deckmantel der pflegerischen Fürsorge hier umgebracht wurden.“ Sophie und Merle trugen Texte vor, die Schüler mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape erarbeitet hatten. „Man muss gerade jungen Menschen erklären, weshalb ein Schritt zurück in diese Zeit niemals passieren darf“, so Symanski-Pape.„