Auf einer Radtour fuhr gestern das Leitungsteam des Bethanien-Kinderdorfes Schwalmtal zuerst die Gedenkstätte in Hostert an. Hannelore und Peter Zöhren informierten die Gäste über die Verbrechen der Ärzte und Krankenschwestern, das Leid der Kranken und Behinderten, die Auseindersetzung mit dieser schlimmen Geschichte am Ort und die Gedenkarbeit der Europaschule.
Auf die Frage, ob die Menschen in Waldniel damals etwas über die Untaten in ihrer Nähe wussten, erzählte Hannelore Zöhren von dem katholischen Pfarrer, der einem Gemeindemitglied empfahl, seine kleine geistig behinderte Tochter nicht nach Hostert zu tun, das sei da nicht gut.
Damals wurden die katholischen Patienten, die in der Abteilung Waldniel verstarben, in das „Liber Mortuorum“ der Pfarre eingetragen.
Nach einer Stunde Information und Austausch dankte die Kinderdorfleiterin Julia Bartkowski für die Ausführungen. Verwaltungsleiter Stephan Joebges überreichte zwei „Kinderdorf-Becher“ mit süßem Inhalt als kleine Anerkennung. Peter Zöhren verabschiedete die Gäste. Im Raum blieb die Frage stehen, wie die Gedenkarbeit vor Ort weitergeführt werden kann. Vielleicht mit einem Förderverein?